Die Muslimbrüder sind eine einflussreiche sunnitisch-islamistische Bewegung, die in den meisten sunnitisch-arabischen Ländern präsent ist und auch transnationale Verbindungen und Strukturen unterhält. Die Bruderschaft wurde 1928 von dem Volksschullehrer Hasan al-Banna in Ägypten gegründet. Ihr ursprünglicher Impuls und Handlungsgrundsatz war die Ablehnung der ägyptischen Eliten in Politik und Wirtschaft, die als korrupt, dekadent und pro-westlich kritisiert wurden. Die heutigen Ziele der Muslimbruderschaft sind die Errichtung eines Gemeinwesens und eines Staates, die nach den Prinzipien des Islam und der islamischen Rechtsprechung (Scharia) funktionieren.
Die genaue Zahl der Mitglieder ist nicht bekannt. Nach Schätzungen sind es mehrere Millionen. Die Bruderschaft ist streng hierarchisch organisiert, und die Mitglieder müssen einen Treueeid ablegen. Die Basis der Muslimbruderschaft bilden Islamkreise, die klein genug sind, damit sich die Mitglieder regelmäßig zum Koranstudium treffen und ein persönliches Verhältnis zueinander aufbauen können.