Machtteilung (Power-sharing) ist eine Strategie der Konfliktregelung. Dabei wird wichtigen Konfliktparteien vertrags- oder verfassungsmäßig verbrieft eine Beteiligung an der Ausübung staatlicher und administrativer Macht garantiert. Es gibt ganz unterschiedliche Formen. Sie reichen von der garantierten Regierungskoalition zwischen großen bzw. relevanten Konfliktparteien über eine verfassungsmäßig garantierte Regierungsbeteiligung von religiösen oder ethnischen Minderheiten bis hin zur Gewährung einer teilweisen oder vollständigen Autonomie für Minderheiten.
Nach einer Phase der Befriedung des Konflikts können solche Arrangements aber auch nicht beabsichtigte Folgen haben. Machtteilung schafft für ehemalige Konfliktparteien eine Handhabe, den Status quo einzufrieren. Dann wird der Machterhalt zur wichtigsten Motivation. Dagegen rückt die Bearbeitung der strukturellen Konfliktursachen in den Hintergrund. Auch die Chancen einer wirklichen Demokratisierung sind gering. Bei Wahlen brechen die alten Konflikte schnell wieder auf.