Als "hybrider Frieden" werden Friedensprozesse in nicht-westlichen Post-Konfliktgesellschaften bezeichnet, in denen liberale (westliche) und nicht-liberale (z.B. traditionelle lokale) Konzepte, Institutionen und Normen nebeneinander bestehen und sich gegenseitig ergänzen. Traditionelle Institutionen, religiöse und stammesbezogene Werte sowie Klanstrukturen können in Friedensprozessen in vielfältiger Weise unterstützend und stabilisierend wirken. In Abhängigkeit von den konkreten Bedingungen sind ganz unterschiedliche Varianten und Kombinationen möglich.
Bisher wurden Friedensprozesse (Peacebuilding) weitgehend auf der Grundlage liberaler Modelle und Strategien, wie staatliche Souveränität, Demokratie, Marktwirtschaft, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Transparenz ("liberal peacebuilding"), konzipiert und implementiert.