Gewalt ist eine physische und/oder psychische Handlung, die darauf gerichtet ist, Menschen, Lebewesen, Naturgüter oder Sachen in ihrer Integrität (Unversehrtheit) zu verletzen bzw. zu beschädigen. Zwischen Menschen (und gegenüber Lebewesen) ist Gewalt ein Akt der Kommunikation. Die Entscheidung, ob die Grenze zur Gewalt überschritten wurde, hängt deshalb nicht nur von der Wahrnehmung und Intention des Gewaltausübenden ("Sender") ab. Ebenso wichtig sind sowohl die psychische und physische Konstitution als auch die Wahrnehmung und Beurteilung des Objekts der Handlung bzw. des "Adressaten" der Kommunikation. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Differenzierung zwischen nicht-gewaltsamen und gewaltsamen Handlungen bildet der jeweilige kulturelle Kontext, in dem die Kommunikation stattfindet. So können herrschende Konventionen, ideologische Überzeugungen und wissenschaftliche Theorien entweder Gewalt stigmatisieren oder legitimieren. Ausschlaggebend für die Bewertung sind aber letztlich immer die je individuellen Wahrnehmungen und Folgen.