Der englische Begriff Gender wurde als terminus technicus in die deutschsprachige Sozialwissenschaften übernommen, weil mit ihm anders als mit dem Begriff des Geschlechts eine Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht (englisch sex) und dem sozialen bzw. sozial konstruierten und gelebten Geschlecht (englisch gender) möglich wird. In der Friedens- und Konfliktforschung beschäftigen sich die sog. Gender-Studies mit der Relevanz sozial- und kulturbedingter Prägungen von sozialer Geschlechtlichkeit für Gewalt, Konflikt, Frieden und Krieg. Ausgangspunkt ist die Einsicht, dass die Wahrnehmung von und der Umgang mit Gewalt eng mit der wechselseitigen Konstruktion von Geschlecht verbunden ist. Themen sind u.a. die unterschiedliche Rolle und Betroffenheit von Männern und Frauen in Gewaltprozessen sowie geschlechtsbedingte Wahrnehmungen und Handlungsmuster in Bezug auf die Verhinderung und Überwindung von Gewalt.