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Deeskalierender Journalismus (auch konfliktsensitiver Journalismus) | Kriege und Konflikte | bpb.de

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Deeskalierender Journalismus (auch konfliktsensitiver Journalismus)

Das Konzept des deeskalierenden Journalismus wurde in der Friedens- und Konfliktforschung entwickelt. Dahinter verbirgt sich sowohl ein Forschungsprogramm als auch ein Anforderungsprofil an die mediale Berichterstattung über gewaltsame Konflikte und Kriege.

Das Forschungsprogramm untersucht, wie durch Veränderungen in der Ausbildung von Journalisten, in der Organisation der Medien und im Berufsethos von Journalisten die mediale Berichterstattung einen Beitrag zur Deeskalation und friedlichen Bearbeitung von bewaffneten Konflikten leisten kann. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass mediale Berichterstattung nicht selten die Schwarz-Weiß-Logik der Kriegs- bzw. Konfliktparteien übernimmt und so – bewusst oder unbewusst – Konflikte anheizt.

Das Spektrum der Anforderungen an die journalistische Arbeit reicht von den Prinzipien des Qualitätsjournalismus bis hin zu einem anwaltschaftlichen Journalismus für das Anliegen der Gewaltminderung und Friedensförderung. Der anwaltschaftliche Friedensjournalismus sieht Journalisten und Medien ausdrücklich in der Verantwortung, die Konfliktursachen aufzuklären, zur Gewaltdeeskalation beizutragen und friedliche Lösungen aufzeigen. Dabei sollen alle Parteien und vor allem die Opfer zu Wort kommen.

Fussnoten