Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft
Die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft stammen aus der Energienutzung, der Tierhaltung, der Düngung und der Landnutzung. Im Gegensatz zu anderen Sektoren, die vor allem CO2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger freisetzen, verursacht die Landwirtschaft große Mengen der Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Diese Gase haben ein höheres Potential, das Erdklima zu erwärmen und werden in der nationalen Emissionsbilanz bei der Umrechnung in CO2-Äquivalente entsprechend höher gewichtet.
Methanemissionen entstehen aus der Verdauung der Nutztiere, vor allem in der Rinderhaltung, aus der Lagerung von Gülle und Mist aus der Tierhaltung ("Dungmanagement") und der Biogasproduktion. Lachgasemissionen stammen aus der Düngung mit Stickstoff, einem wichtigen Nährstoff für das Pflanzenwachstum, aus dem Dungmanagement und der Biogasproduktion. Aus dem Verbrauch von Diesel und Heizstoffen emittiert die Landwirtschaft CO2. Weitere Emissionen, aber auch Kohlenstoffeinspeicherung gibt es in der landwirtschaftlichen Landnutzung, z. B. durch den Abbau oder Aufbau von Humus. Für den Bereich der Landnutzung wird die englische Abkürzung "LULUCF" (land use, land use change and forestry) verwendet. Die Emissionen aus der landwirtschaftlichen Landnutzung sind höher als die Kohlenstoffeinspeicherung. Das liegt vor allem an den hohen Emissionen aus der Torfzersetzung in landwirtschaftlich genutzten, entwässerten Moorböden. Hinzu kommen Emissionen aus der Umwandlung von Wiesen und Weiden in Ackerland und aus dem Abbau von Torf für Blumenerde. Zusammen betragen die Emissionen der deutschen Landwirtschaft gut 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr. Das entspricht 14 % aller Treibhausgasemissionen in Deutschland.