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Fortnite

Christopher Wandel

/ 5 Minuten zu lesen

Fortnite. Ein Spiel, das die Lebenswelt(en) von Kindern und Jugendlichen so nachhaltig prägt wie kaum ein anderer Titel der letzten Jahre. Was fasziniert am Spiel? Welchen damit verbundenen Risiken sind Heranwachsende ausgesetzt und wie können pädagogische Fachkräfte und Eltern das Spielverhalten der Kinder und Jugendlichen begleiten? Eine kritische Auseinandersetzung mit den Spielinhalten, der jugendkulturellen Bedeutung sowie den Risikofaktoren, zeigt, warum Sensibilisierung und Aufklärung notwendiger sind denn je.

In Fortnite Battle Royale werden 100 Personen auf einer Insel abgesetzt und kämpfen dort ums Überleben. (© Fortnite Battle Royale / Epic Games / eigener Screenshot)

Zusammenfassung

Fortnite ist weitaus mehr als ein herkömmliches Spiel. Vielmehr handelt es sich um ein pop- und jugendkulturelles Phänomen, das den medialen Alltag von Kindern und Jugendlichen seit 2017 auf vielseitige Weise erfüllt. Insbesondere Spieleangebote wie Brick Life, Odyssey, Rocket Racing und Festival sprechen ein tendenziell jüngeres Publikum an. Doch bei all den scheinbar attraktiven Boni, Level-Ups sowie zu den vielfältigen Investitionsmöglichkeiten steht oft der Kommerz im Vordergrund. Insbesondere der bekannte Battle-Royale-Modus ist mit seinem Gewaltnarrativ nichts für Kinder. Aber auch die zahlreichen Drittanbieter-Games bergen Risiken, da sie ungeprüft und unmoderiert sind.

Für die pädagogischen Fachkräfte und Eltern besteht die pädagogische Herausforderung darin, eine Atmosphäre zu schaffen, die Minderjährigen respektvoll zu begleiten sowie ihr medienkritisches Bewusstsein für die benannten Risiken zu schärfen. Hierfür bedarf es eines gewissen Maßes an Medienkompetenz seitens der Erwachsenen sowie der Gewährleistung eines offenen sowie wertschätzenden Dialogs. Um dies zu ermöglichen, stehen den Familien zahlreiche medienpädagogische Online-Angebote wie das internet-abc.de, Klicksafe.de und schau-hin.info und Veranstaltungen wie die Eltern-LAN (www.bpb.de/elternlan) zur Verfügung.

Es ist kaum möglich, sich heutzutage mit dem Thema Computer- und Konsolenspiele auseinanderzusetzen, und dabei nicht mit Spieletiteln wie Roblox, Minecraft oder Fortnite in Berührung zu kommen. Insbesondere „Fortnite Battle Royale“, aber auch „Lego Fortnite Odyssey“ und „Lego Fortnite Brick Life“ erfreuen sich anhaltender sowie reger Beliebtheit. Doch obwohl die bunten Spielewelten überaus ansprechend auf Minderjährige wirken, können sie allerhand Risiken beinhalten, welche die psychische Gesundheit sowie die soziale Entwicklung negativ beeinträchtigen können.

Fortnite Battle Royale

Die wohl bekannteste Spielart in Fortnite ist vermutlich das Free-To-Play-Angebot Battle Royale. Bis zu einhundert Spielerinnen und Spieler springen zu Beginn einer neuen Runde aus dem so genannten Battle-Bus und suchen sich einen Landeplatz. Ausgestattet mit einer Spitzhacke landen sie irgendwo in der Spielwelt und suchen nützliche Gegenstände (Items). Hierbei handelt es sich sowohl um Waffen, Munition und Verbandsmaterial als auch um Rohstoffe wie Holz, Stein oder Metall. Mit diesen Rohstoffen können Vorrichtungen wie beispielsweise Schutzwände gebaut werden, hinter denen man sich im Gefecht verstecken kann. Im Laufe der Spielzeit ziehen sich die Grenzen der Spielwelt zusammen, was zur Folge hat, dass die anfänglich noch weit verstreuten Spielfiguren immer weiter zusammengetrieben werden. Gewonnen hat, wer bis zuletzt überlebt. Eine einzelne Spielrunde dauert in etwa fünfzehn bis fünfundzwanzig Minuten. Wessen Spielfigur stirbt, muss sich ein neues Match suchen. Sollte das Spiel hingegen vorzeitig verlassen werden, entfallen alle Boni sowie jeder weitere Spielfortschritt.

Aufgrund des Season-Systems bleibt Fortnite auch nach längerer Spielzeit immer noch spannend und erlebnisreich. In der Regel dauert eine laufende Season etwa zehn bis zwölf Wochen und bringt unterschiedliche Veränderungen mit sich. So werden von Zeit zu Zeit Teile der Spielwelt umgestaltet oder gar zerstört. Ebenso findet jede Season unter einem bestimmten Motto statt, wie zum Bespiel „Apokalypse“ oder „Zeitreise“. Das Schwerpunktthema beeinflusst dabei ebenfalls das Aussehen der Spielwelt. Und nicht nur die Spielwelt, sondern auch das angelegte Waffenarsenal. Manche Waffen stehen nur für eine Season zur Verfügung, bevor sie wieder verschwinden oder ersetzt werden.

Die regelmäßigen Veränderungen der Spielwelt sorgen für eine gewisse Dynamik und Lebendigkeit. Gleichzeitig können die zeitlich und thematisch limitierten Inhalte aber zur Folge haben, dass insbesondere jüngere Gamerinnen und Gamer die irrationale Angst entwickeln, etwas zu verpassen (FOMO).

Das optionale Battle-Pass-Abonnement kostet monatlich rund 12 Euro und enthält eine Reihe von Skins sowie weiterer kosmetischer Items, die jedoch während einer laufenden Season erst freigespielt werden müssen. Wer möglichst viel aus dem Abonnement rausholen möchte, muss also viel in kurzer Zeit spielen – ein manipulatives Spieldesign, ein sogenanntes „Dark Pattern“, das Kinder und Jugendliche eng an das Spiel binden soll.

KurzinfosFortnite

  • Genre: Action, Spielesammlung

  • Herausgeber: Epic Games

  • Plattform: PC, iOS, Android, Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series, Nintendo Switch, Mac

  • Erscheinungsdatum: 25. Juli 2017

  • USK: ab 12 Jahren

  • bpb-Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Pädagogische Einordnung

Jugend- und popkulturelle Aspekte von Fortnite

Fortnite ist mittlerweile weitaus mehr als ein reines Computerspiel. Vielmehr handelt sich um ein jugend- und popkulturelles Phänomen, welches weit über die Grenzen des Gaming-Sektors hinausgeht. Das Spiel ist verantwortlich für eine Reihe viraler Trends wie beispielsweise die charakteristischen Fortnite-Tänze oder zahlreiche Ingame-Events wie Konzerte mit Snoop Dog, Eminem, Ice Spice und Juice Wrld.

Im Ingame-Shop können diverse Figur- und Waffenskins gekauft werden. Auch bekannte Gesichter wie der Rapper Eminem sind darunter. (© Fortnite / Epic Games / eigener Screenshot)

An diesem gemeinsamen Event nahmen insgesamt vierzehn Millionen Spielerinnen und Spieler teil. Auch Profi-Sportler und Schauspielerinnen beteiligen sich. Fortnite weckt bei Kindern und Jugendlichen den Wunsch, Teil davon sein zu wollen. Dass es sich hierbei um Produkt- und Markenbindung handelt, die Minderjährige dazu verleiten soll, möglichst viel Geld sowie Lebenszeit zu investieren, wird gerne unterschlagen. Diese Manipulationsmechanismen erschweren die pädagogische Arbeit sowie den Erziehungsalltag vieler Familien, da Kinder durch Fortnite zu unkritischem Konsum verleitet werden können, welcher langfristige Auswirkungen auf das individuelle Kaufverhalten und Wertvorstellungen haben kann.

Eltern-Ratschlag vom Sozial- und Medienpädagogen Christopher WandelPädagogische Empfehlungen für den familiären Alltag

Interessieren Sie sich für die Fortnite-Faszination ihrer Kinder! Junge Menschen wissen es zu schätzen, wenn man ihren Themen mit Interesse begegnet. Bieten Sie daher den offenen Austausch zu Fortnite an. Lassen Sie sich die Faszination für Fortnite oder das Spiel insgesamt erklären. Stellen Sie Verständnisfragen und geben Sie ihren Kindern den Raum, für ihr Thema schwärmen zu dürfen.

Spielen Sie mit! Nehmen Sie die Spieleinladung an, wenn Sie von ihrem Kind dazu aufgefordert werden, ganz gleich, welche Haltung sie zu Fortnite einnehmen. Begeben Sie sich aus ihrer elterlichen Komfortzone und geben Sie ihrem Kind die Bühne, ihnen das Spiel zu erklären und vorzuführen.

Beobachten Sie das Spielverhalten! Angefangen bei der grundsätzlichen Freude über das gemeinsame Spiel mit Freunden bis hin zu den Spielinhalten selbst erzeugt Fortnite bei Kindern im besten Fall eine ganze Menge positiver Gefühle. Schnelle Reaktionszeiten, strategisches Denken und Handeln, eine hohe Anspannung sowie dauerhafte Konzentration können jedoch auch eine Reihe intensiver Stressmomente bedeuten. Beobachten Sie daher die emotionale Entwicklung ihres Kindes und schaffen Sie, ergänzend zur Spielzeit, Räume für Ausgleiche sowie schöne und intensive Momente jenseits der Spielzeit.

Vereinbaren Sie verbindliche Regeln! Wenn wir wollen, dass sich ältere Kinder und Jugendliche mehr an Regeln halten, empfiehlt es sich, ihnen ein Mitspracherecht bei der Formulierung jener Regeln einzuräumen. Auf diese Weise kann erzieherisch dem Risiko vorgebeugt werden, dass Regelbrüche oder permanentes Scheitern aufgrund zu strenger Regeln deren Verbindlichkeit gefährden. Hierzu zählt ebenfalls die Vereinbarung eines festen Kostenlimits, um Kostenfallen und unnötigen Investitionen vorzubeugen. Eine Hilfestellung dazu finden Sie auf der Externer Link: Seite des Mediennutzungsvertrags.

Seien Sie Vorbild und Beistand! Um die Einhaltung von Medienregeln zusätzlich zu fördern, empfiehlt es sich, auch als Elternteil ein ausgewogenes sowie angemessenes Mediennutzungsverhalten an den Tag zu legen. Wie kann ich meinem Kind glaubhaft den Sinn und Zweck von Mediennutzungszeiten vermitteln, wenn ich selbst viel Freizeit auf Social-Media-Apps verbringe? Gleichzeitig bergen Spiele wie Fortnite das Risiko, mit Unbekannten in Kontakt zu geraten. Lassen Sie Fortnite zu keinem dauerhaften Konfliktthema werden, welches zur Folge hat, dass sich ihr Kind Ihnen gegenüber verschließt. Stattdessen sollten Sie als Vertrauensperson bereitstehen.

Fördern Sie die Medienkompetenz der gesamten Familie! Um die Medienkompetenzen ihrer Kinder zu stärken, bedarf es seitens der Eltern ebenfalls eines entsprechenden Mindestmaßes an Medienkompetenz. Wie wollen Sie ihr Kind im virtuellen Alltag begleiten, wenn viele Ihrer Ängste auf Unkenntnis oder Unsicherheit zurückzuführen sind? Hierfür bedarf es der elterlichen Bereitschaft, Wissenslücken zu schließen, Neues zu Lernen und auch die positiven Anteile von und in Medien anzuerkennen. Denn Fortnite ist nicht nur ein Ballerspiel, sondern vielmehr ein pop- und jugendkulturelles Phänomen unserer Zeit.

Gewaltdarstellungen in Fortnite

Auch wenn vielfältige Aktivitäten wie beispielsweise die Erkundung der Welt und die Erschaffung kreativer Gebilde zur Verfügung stehen, stellen – beim bekanntesten Fortnite-Spielmodus „Battle Royale“ – der Wettkampf und das gegenseitige Eliminieren die primären Ziele dar. Ums Töten und/oder getötet werden kommen wir also nicht herum. Wird eine Spielfigur getötet, löst sie sich ohne Blut oder Sterbeanimation einfach auf. Dadurch wirken die Gewaltdarstellungen im Rahmen der comicartigen Spielewelt erst einmal wenig verstörend. Übrig bleiben lediglich die von ihr gesammelten Gegenstände, welche nun geplündert werden können.

Die Todesanimationen sind sehr abstrakt und kommen ohne Blut aus. Stattdessen löst sich das Opfer auf. (© Fortnite Battle Royale / Epic Games / eigener Screenshot)

Im Team-Modus können Spielfiguren jedoch zunächst kampfunfähig geschossen werden; sie können dann vom eigenen Team gerettet oder von gegnerischen Teams endgültig eliminiert werden. Auch wenn es sich um eine gängige Spielmechanik handelt, die den Spielenden eine letzte Rettungsoption einräumt, gilt es die Symbolkraft jener Mechanik noch einmal kritisch zu betrachten. Denn je nach Betrachtungsweise kann es sich hierbei ebenfalls um eine verharmlosende und unangemessene Gewaltdarstellung handeln. Sich mit seiner Spielfigur vor oder neben eine kriechende Spielfigur zu stellen und ihr den finalen Schuss zu verpassen, setzt eine bewusste Entscheidung voraus. Jüngere und weniger reflektierte Gamerinnen und Gamer würden zu ihrer Verteidigung vermutlich darauf verweisen, dass es ja zum Spiel dazugehöre. Aber selbst im Krieg ist das Töten Wehrloser verboten. Der Studienlage kann entnommen werden, dass gewalttätige oder gewaltverherrlichende Medieninhalte Externer Link: nur einen geringen Effekt auf reale Aggressionen haben. Dennoch gilt es weiterhin zu prüfen, welche Effekte derartige Inhalte auf jüngere und vulnerable Zielgruppen, insbesondere Kinder, haben. Vor diesem Hintergrund ist es ebenfalls fraglich, ob der Verzicht auf Darstellung der Gewaltauswirkungen (z.B. tote Spielfiguren) die spielimmanenten Gefährdungspotenziale abmildert oder im Gegenteil eine problematische Gewaltverharmlosung darstellt.

Die übrigen offiziellen Spielmodi (getestet: Lego Fortnite Odyssey, Lego Fortnite Brick Life, Kreativmodus, Rocket Racing, Fortnite Festival) folgen anderen, weniger gewalthaltigen Spielprinzipien und sind dahingehend unbedenklicher als der bekannte Battle-Royale-Modus.

Ingame-Käufe und potenzielle Kostenfallen

Auch innerhalb von Fortnite ist es möglich, Ingame-Käufe zu tätigen. Die Spielfiguren sowie alle weiteren Skins dienen jedoch ausschließlich kosmetischen Zwecken und haben für den Ausgang einer Spielrunde also keinerlei Nutzen oder sonstige Bedeutung.

1000 V-Bucks kosten rund 10 Euro. Der Shop versucht mit Rabatten, zum Kauf größerer Pakete zu verleiten. (© Fortnite / Epic Games / eigener Screenshot)

Die Skins stehen dennoch besonders hoch im Kurs bei Heranwachsenden und sind jugendkulturell vermutlich am ehesten mit dem Phänomen „Panini-Sticker-Album“ zu vergleichen. Vollständig beklebte Seiten sowie ausgewählte Glitzer-Sticker können damals wie heute zur Festigung der Stellung innerhalb einer Clique oder sonstigen Peergroup führen. Genauso verhält es sich mit den zahlreichen Skins. Die zeitliche begrenzte Verfügbarkeit erweckt zudem den Anschein der Exklusivität. Dies führt dazu, dass insbesondere unerfahrene oder unsichere Gamerinnen und Gamer nicht durchdachte „Reflexkäufe“ tätigen, um nichts zu verpassen. Externer Link: Fortnite verwendet gleich eine ganze Reihe dieser manipulativen Mechaniken, sogenannte Dark Patterns.

ÜberblickTechnische Sicherheitseinstellungen

Innerhalb von Fortnite gibt es ebenfalls zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, um die aktive Spielzeit der Kinder möglichst sicher zu gestalten:

Kindersicherung: Eltern können über die Einstellungen des Epic-Kontos die entsprechenden Berechtigungen für den Text- und Sprachchat, für Ingame-Käufe und Freundschaftsanfragen festlegen. Hierbei besteht die Möglichkeit, die Einstellungen mittels einer eigenen PIN zu schützen.

Schimpfwort-Filter: Der Text-Chat kann zusätzlich durch einen Schimpfwort-Filter gesichert werden. Schimpfwörter, Beleidigung und jede weitere Form von unangemessener Sprache werden in Echtzeit erfasst und herausgefiltert. Für Spielerinnen und Spieler unter dreizehn Jahren ist dieser grundsätzlich immer aktiviert – sofern sie ihr richtiges Alter angegeben haben.

Spielzeit-Begrenzung: Fortnite ermöglicht es Eltern, die Spielzeiten ihrer Kinder durch die Festlegung individueller Spielzeiten zu regulieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Spielzeiten insgesamt auszuwerten zu lassen, um so die tägliche Spielzeit ihrer Kinder detailliert zu erfassen. Diese Spielzeitberichte können Eltern sich wöchentlich zuschicken lassen.

Bei all dem muss jedoch klar sein, dass alle technische Maßnahmen von kompetenten Kindern umgangen werden können. Beispielsweise kann ein neuer Account erstellt und dort ein falsches Geburtsdatum eingegeben werden, was die obigen Sperren umgeht. Pädagogische Maßnahmen und Begleitung sind den technischen Maßnahmen in jedem Fall vorzuziehen.

Alterseinstufung

Fortnite wurde von der USK grundsätzlich ab zwölf Jahren freigegeben. Tatsächlich ist es aber so, dass Fortnite auch von deutlich jüngeren Kindern gespielt wird. Externer Link: So geht aus der KIM-Studie 2022 hervor, dass das Spiel zum Untersuchungszeitpunkt bei Kindern von sechs bis dreizehn Jahren das drittbeliebteste Spiel war. Eltern sollten jedoch dringend auf die Einhaltung des Mindestalters achten und mit ihren Kindern über die potenziellen Risiken in den wertschätzenden und kritischen Dialog treten. Desweitern empfiehlt es sich, sich mit den anderen Eltern zum Beispiel derselben Klasse auszutauschen, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin oder des Klassenlehrers. Auf diese Weise können Eltern zumindest innerhalb der Klassengemeinschaft für eine altersgerechte Handhabung sorgen und gleichzeitig ihre Handlungssicherheit sowie die der gesammelten Elternschaft stärken.

Fussnoten

Sozial- und Medienpädagoge (M.A.). Von 2011 bis 2014 Mitarbeiter im Institut Spielraum-Institut zur Förderung von Medienkompetenz sowie im Institut für Medienforschung und Medienpädagogik an der TH Köln. Seit 2014 Gastdozent der Akademie der kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW. Bis 2018 verantwortlich für das Spieletester-Angebot „Games4Kalk“ in der Stadtteilbibliothek Köln-Kalk in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW. Im September 2016 durch den deutschen Bibliotheksverband (DBV) zum „Bibliothekshelden“ ausgezeichnet. Seit 2019 Bildungsreferent und freier Autor.