Säkularismus und Religion im Spannungsfeld der Islamismusprävention. Eine muslimische Praxisperspektive
– Kompetenznetzwerk „Islamischer Extremismus“ (KN:IX): Sven-Jonas Martiensen, Matthias Bernhard Schmidt und Şeyda Sarıçam –
Die Autor:innen beleuchten in diesem Artikel aus unterschiedlichen Perspektiven, wie in Deutschland das Thema Religion – insbesondere der Islam – wahrgenommen und beurteilt wird. Und sie weisen darauf hin, wie aus ihrer Sicht antiislamische Ressentiments Einzug in die Debatte um Islamismusprävention gehalten haben. Sie argumentieren, dass ein traditionell gelebter Islam oft als gefährlich bis hin zu potenziell extremistisch beurteilt wird. Das mache es für Muslim:innen schwer, sich politisch und gesellschaftlich einzubringen.
Zum Beitrag auf Externer Link: kn-ix.de
Ein „gerechter islamischer Staat“? Die Herrschaft der Taliban als Projektionsfläche
– Kompetenznetzwerk „Islamischer Extremismus“ (KN:IX): Paul Koch –
Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im Jahr 2021 die staatlichen Strukturen Afghanistans umgebaut und ihren ideologischen Vorstellungen angepasst, indem beispielsweise das Frauenministerium geschlossen wurde, Justiz und Polizei mit eigenen Anhängern besetzt wurden und seither deutlich mehr Körperstrafen verhängt werden. Diesen Umbau des Staatsapparats erläutert Paul Koch in seinem Bericht. Im weiteren Verlauf gibt er Einblicke in die Parallelen und Unterschiede zwischen dem System der Taliban und anderen islamistisch geprägten Strömungen, wie etwa die Verwurzelung der Taliban-Ideologie im Deobandismus und die Feindschaft der Taliban zum „Islamischen Staat“.
Zum Beitrag auf Externer Link: kn-ix.de
Wer von Islamismus reden will, darf von Rassismus nicht schweigen. Zur Debatte um Islamisten als „wache Trittbrettfahrer“
– Dr. Götz Nordbruch –
Dieser Text ist eine Antwort auf einen Beitrag von Andreas Jacobs, Leiter des Bereichs Gesellschaftlicher Zusammenhalt bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dieser hatte – in Anlehnung an den Extremismusforscher Lorenzo Vidino und dessen Konzept eines „woke Islamism“ – in einem Beitrag die Befürchtung geäußert, dass es zwischen islamistischen Strömungen, die Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten anprangern (und die deshalb als „woke“ gelten würden), und diskriminierungssensibler (Extremismus-)Präventionsarbeit eine Schnittmenge gäbe, die die Islamist:innen somit zu „wachen Trittbrettfahrern“ machen würde. Götz Nordbruch widerspricht dieser Befürchtung hier entschieden. Denn selbst wenn Islamist:innen mit dem Aufgreifen real existierender Diskriminierungserfahrungen legitime Fragen aufwerfen würden, so seien ihre Antworten stets antidemokratisch – entsprechend könne auch von einer gemeinsamen Schnittmenge zwischen Islamist:innen und diskriminierungskritischer Präventionsarbeit keine Rede sein. Im Folgenden erläutert Nordbruch, warum zum Reden über Islamismus immer auch die Sichtbarmachung von Diskriminierungserfahrungen gehört.
Zum Beitrag auf Externer Link: ufuq.de
„Das Grundgesetz gilt für mich, aber auch für meine Schüler*innen“ – Gespräch über den Umgang mit Religion in Unterricht und Schule
– Interview mit Mara Sommerhoff –
Mara Sommerhoff, Referatsleiterin „Gesellschaft“ am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, berät Schulen bei Fragen zum Islam. Im Interview mit ufuq.de spricht sie darüber, wie Schulen reagieren können, wenn sich Schüler:innen beispielsweise einen Gebetsraum wünschen, und dass sie den Eindruck hat, dass Lehrkräfte zunehmend sensibilisiert mit den Themen Religion und Diskriminierung umgehen.
Zum Beitrag auf Externer Link: ufuq.de
Die Wirkmacht der sozialen Medien im Islam
– Rheinische Post: Mouhanad Khorchide –
Mouhanad Khorchide, Professor für Islamische Religionspädagogik an der Uni Münster, schreibt in diesem Kommentar über die Wirkmacht sozialer Medien auf das Islambild junger Muslim:innen, in denen die virtuellen Prediger oft mit Charisma, gutem Marketing und professionell gedrehten Videos die Jugendlichen überzeugen. Er sieht darin die Chance, dass auch andere Akteur:innen der Jugendhilfe die sozialen Medien auf ähnliche Weise nutzen können, um junge Menschen zu erreichen.
Zum Beitrag auf Externer Link: rp-online.de
Zwischen Prävention und Sanktion. Kurz-Interview über das BMBF-Forschungsprojekt „KURI“
– Dr. Martin Kahl –
Im BMBF-Projekt „Konfigurationen von gesellschaftlichen und politischen Praktiken im Umgang mit dem radikalen Islam“ (KURI) wird dazu geforscht, welche Gegenmaßnahmen in Bezug auf eine islamistische Bedrohung ergriffen werden. Im Interview spricht der Leiter des KURI-Projekts, Dr. Martin Kahl, darüber, welche Faktoren den Umgang mit Islamismus und islamistischem Terror in den letzten 20 Jahren prägten, welche Debatten es um den Begriff „Radikaler Islam“ gibt und was die relevantesten Ergebnisse des „Research Report Islamismus und islamistischer Terrorismus in Deutschland seit 2001“ sind.
Zum Interview auf der Externer Link: Seite des bmbf.de
Interview: „Kontroversen sind ein Selling Point“ – Einblicke in eine Forschung zur Verbreitung von extremistischen Inhalten auf TikTok
– Nader Hotait –
Welche Videos gehen auf TikTok viral? Im Interview mit ufuq.de erklärt Nader Hotait, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „D:ISLAM“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, anhand des Kanals „Muslim Interaktiv“ wie Videos gestaltet sind, die besonders gut bei Jugendlichen ankommen. Er erzählt außerdem, wie er sich in einem Selbstexperiment auf TikTok durch Kampfsport-Inhalte klickte und schon nach kurzer Zeit von der Plattform zahlreiche rechtsextremistische Videos vorgeschlagen bekam, die zum Teil gewaltverherrlichend waren.
Zum Interview auf Externer Link: ufuq.de