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Gedenkort im Neandertal zur Erinnerung an Opfer der NS-Diktatur | Themen | bpb.de

Gedenkort im Neandertal zur Erinnerung an Opfer der NS-Diktatur

Seit August 2020 erinnert im Neandertal eine Skulptur an Opfer der NS-Diktatur. 1933 verschleppte die SA politische Gegner in die „Koburg“, ein auf einer Anhöhe des Tales gelegenes, burgartiges ehemaliges Wohngebäude. Die Gestapo verhörte und verhaftete zwischen 1936 und 1942 in einer damals offiziell als „Heim der Auslandsdeutschen“ bezeichneten Einrichtung, die sich in Trägerschaft der Auslandsorganisation der NSDAP (NSDAP-AO) befand, deutsche Rückwanderer aus dem Ausland und verschleppte sie in Konzentrationslager, wo einige später starben. In der Kalkindustrie im Neandertal fielen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und Italien zwischen 1940 und 1945 den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen zum Opfer.

Um an diese Opfer zu erinnern, lobte der Kreistag des Kreises Mettmann einen Wettbewerb für ein Gedenkzeichen aus. Diesen Wettbewerb gewann der Entwurf „Heller Schatten“ der Berliner Künstlerin Franziska Peter. Die von ihr entworfene Skulptur – ein lebensgroßer menschlicher Körper aus sandgegossenem Glas – zeigt eine Person in Handfesseln, den Kopf nach hinten geworfen wie im Schmerz oder nach Erlösung flehend. Eine Seite ist transparent, während die andere Seite eine körnige, milchige Oberfläche aufweist. Die Skulptur bildet eine anonyme Projektionsfläche für das Leid der von Nationalsozialisten im Neandertal misshandelten und getöteten Menschen.

Pädagogisches Angebot

Für Gruppen bietet das Kreisarchiv Rundgänge zu den Orten der Verfolgung an. Die pädagogischen Angebote umfassen zudem eine App-basierte Rundwanderung zu den verschiedenen Stätten der NS-Verfolgung im Neandertal und eine kostenfreie Broschüre mit dem Titel „Verfolgt – Ausgebeutet – Ermordet“. Das Neandertal als Schauplatz nationalsozialistischer Verbrechen“, die sowohl gedruckt als auch digital erschienen ist.

Mehr Informationen zum pädagogischen Angebot unter https://archivekme.hypotheses.org/ge-denkzeichen-im-neandertal.

Öffnungszeiten

Der Gedenkort befindet sich im Neandertal auf dem sogenannten Auftaktplatz zwischen dem zentralen Parkplatz und dem Neanderthal Museum (Adresse: Talstraße. 300, 40822 Mettmann) und ist jederzeit frei zugänglich.

Kontakt
Kreisarchiv Mettmann
Düsseldorfer Straße 26 (Postadresse)
40822 Mettmann
Bundesland Nordrhein-Westfalen

Telefon: 02104 99-2031/-2059/-2061
Telefax: 02104 99-842031

Externer Link: www.archive.nrw.de/kreisarchiv-mettmann
Externer Link: kreisarchiv@mettmann.de

Lage
Talstr. 300
40822 Mettmann