Der Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke arbeitete grundlegend daran, Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in einer demokratischen Struktur innerhalb eines demokratisch vereinten Europas neu zu organisieren. Seine Mitglieder stellten Fragen über Politik und Gesellschaft: Mit welchen politischen Mechanismen – wären sie vorhanden – hätte sowohl dieser Krieg als auch der Erste Weltkrieg verhindert werden können? Wie könnte das kriminelle Handeln des NS-Regimes in einer Weise bestraft werden, damit es vor zukünftigen Menschenrechtsverletzungen abschreckt?
Zunächst gelang die Geheimhaltung des Widerstands durch den Kreisauer Kreis. Im Januar 1944 wurde Helmuth James Graf von Moltke jedoch von der Gestapo verhaftet, nachdem er seinen Freund Otto Kiep vor dessen bevorstehender Verhaftung gewarnt hatte. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944, an dessen Planung einige Personen aus dem Kreisauer Kreis sich beteiligten und in dessen Zuge sie verhaftet wurden, löste der Kreis sich auf. Viele Mitglieder des Kreisauer Kreises, darunter auch von Moltke, wurden 1944/45 hingerichtet. Freya von Moltke, Teilnehmerin der Kreisauer Sitzungen und Gesprächspartnerin ihres Mannes, begleitete ihn durch die Zeit der Widerstandsplanungen und der Haftzeit. Seine täglichen "Briefe an Freya" gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des Widerstandes in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Die Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau wurde im Jahr 2004 von Bürgerinnen und Bürgern aus Deutschland und anderen Ländern ins Leben gerufen, die sich dem Erbe des Kreisauer Kreises und der Wahrung seines Andenkens verpflichtet fühlen. Die gemeinnützige Institution mit Sitz in Berlin arbeitet unabhängig und ist weder der Politik einzelner Parteien noch den Interessen nationaler Regierungen verpflichtet.
Heute ist Kreisau ein Ort der Begegnung und des Dialogs. Jährlich kommen hier viele tausend Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Europa zusammen, um sich in Projekten, Seminaren, Workshops und Konferenzen über politische, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen hinweg auszutauschen.
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