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denk.mal Hannoverscher Bahnhof | Themen | bpb.de

denk.mal Hannoverscher Bahnhof

Foto: Miguel Ferraz

Zwischen 1940 und 1945 diente der ehemalige Hannoversche Bahnhof als Ausgangspunkt für 20 Deportationstransporte von Juden, Sinti und Roma aus Hamburg und Norddeutschland in die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager nach Mittel- und Osteuropa, u.a. Belzec, Riga, Minsk und Auschwitz. Die allermeisten überlebten die unmenschlichen Lebensbedienungen an den Zielorten nicht.

Seit 1872 wurde der Hannoversche Bahnhof bis zur Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhofes 1906 als Personenbahnhof, unter anderem für die Auswanderer nach Amerika, genutzt. Danach fungierte er vor allem als Güterbahnhof. In der Zeit zwischen 1940 und 1945 nutzten die NS-Verantwortlichen den Bahnhof für die Deportationen der Juden, Sinti und Roma. Das Bahnhofsgebäude und die Gleisanlagen wurden im Krieg stark zerstört; 1955 wurde das schwer beschädigte Hauptportal gesprengt. Die Vergangenheit des Ortes geriet lange Zeit in Vergessenheit. Erst mit den Planungen für die neue HafenCity, in der das Gelände des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs liegt, fand der Ort öffentliche Aufmerksamkeit. Nachdem 2004 der Hamburger Kulturbehörde die erste Studie zu den Deportationen vom Hannoverschen Bahnhof vorgelegt wurde, begann mit der Aufstellung von Gedenktafeln 2005, einem Kolloquium und Werkstattgespräch zwischen Betroffenenverbänden und der Stadt in den Jahren 2007/2008 und dem Freiraumwettbewerb Lohsepark 2009/2010 der partizipative Entwicklungsprozess hin zum Gedenkort. Im Mai 2017 wurde schließlich der zentrale Gedenkort mit 20 Namenstafeln eingeweiht, der Juden, Sinti und Roma gleichermaßen gewidmet ist. Auf den Tafeln sind die Namen und Geburtsdaten der Deportierten aufgeführt. Bis 2021 soll ein Informations- und Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung entstehen, das von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme betreut werden wird.

Pädagogisches Angebot

In den Sommermonaten finden regelmäßig kostenfreie Führungen über das weitläufige Areal des Gedenkorts statt. Gruppenführungen können kostenpflichtig gebucht werden. Ein Info-Pavillon informiert zwischen April und Oktober über das Deportationsgeschehen, den Planungsprozess des Gedenkortes sowie das Partizipationsprojekt „Wie wollt ihr euch erinnern?“, das Jugendliche in die Gestaltung des Dokumentationszentrums mit einbezogen hat. Bis zur Eröffnung des Dokumentationszentrums werden dort auch kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen angeboten, die die Geschichte des Ortes auf unterschiedliche Weise vermitteln.

Kontakt Info-Pavillon:
##link|kulturprojekte@bkm.hamburg.de|kulturprojekte@bkm.hamburg.de##
Telefon: +49 (0)40 36 90 17 99

Öffnungszeiten

Gedenkort: ganztägig Info-Pavillon: April-Oktober, Mi-So, 10-18 Uhr; sonst auf Anfrage

Kontakt
Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien c/o Dr. Annette Busse
Hohe Bleichen 22
20354 Hamburg
Bundesland Hamburg

Telefon: +49 (0)40 42824-232

Externer Link: http://hannoverscher-bahnhof.hamburg.de
Externer Link: annette.busse@bkm.hamburg.de

Lage
Lohseplatz 1
20457 Hamburg