Das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN) wurde 1905 als „Großherzoglich Badische Heil- und Pflegeanstalt bei Wiesloch“ gegründet. Mit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten änderte sich die Lehre entsprechend der sogenannten Rassenhygiene der NS-Ideologie. Die Erforschung der NS-Vererbungsgesetze und die damit verbundenen Maßnahmen der Zwangssterilisierung wurden zentrale Aufgaben der Ärzte und Pfleger. 1940 wurde in Wiesloch eine "Kinderfachabteilung" gegründet, in der Kleinkinder mit Behinderungen vorgeblich unter modernen Therapieverfahren behandelt wurden, später aber ermordet wurden.
Im Zuge der Aufarbeitung des Nationalsozialismus am PZN wurde 1994 das erste Mahnmal auf dem Gelände errichtet. Das von der Künstlerin Susanne Zetzmann gestaltete Denkmal erinnert an die Patienten, die zwischen 1933 und 1945 in der Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch ausgegrenzt und entwürdigt wurden und schließlich nach Grafeneck und Hadamar deportiert und ermordet wurden. Das Denkmal besteht aus einem geöffneten Ring aus Metall, dessen ausgeschnittenes Teil des Rings auf der anderen Seite des Weges halb im Gras versenkt ist.
2007 wurde ein Mahnmal für die Zwangsarbeiter errichtet, die während des Zweiten Weltkrieges in Wiesloch und der Umgebung zur Arbeit gezwungen wurden. Eine U-förmige Skulptur aus Backsteinen erinnert an die IRO-Patienten (= International Refugee Organisation).
Am 27. Januar 2015 wurde in Wiesloch ein weiteres Mahnmal feierlich eingeweiht. Das neue Denkmal erinnert an die Opfer der "Kinderfachabteilung". Das Denkmal führt in einem von Rosen gesäumten spiralförmigen Weg zu einer Gedenkplatte mit den Namen der ermordeten Kinder. Auf dem Weg sind Kinderfußabdrücke eingelassen, die zu der Bronzetafel führen.
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