In Rimbach im Odenwald bestand bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde, deren Mitgliederzahlen in den folgenden hundert Jahren stetig stiegen. Gottesdienste wurden zunächst in einem Haus mit Mikwe abgehalten, bis 1840 ein Gebäude gekauft werden konnte, das zur Synagoge umgebaut wurde. 1848 kam es vermehrt zu Pogromen und Plünderungen in jüdischen Geschäften, Einrichtungen und Häusern durch Bewohner der benachbarten Dörfer. Ab den 1870er-Jahren gingen die Zahlen jüdischer Bürgerinnen und Bürger wieder zurück, da gerade junge Familien in die größeren Städte zogen, um eine bessere wirtschaftliche Perspektive zu haben. Auch vor der Machtübertragung an die Nationalsozialisten kam es in Rimbach zu antisemitischen Ausschreitungen. Vor der Pogromnacht im November 1938 lebten nur noch sehr wenige Juden in Rimbach. Einige waren schon kurz nach der Machtübertragung in Konzentrationslager verschleppt worden. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zogen Rimbacher Bürger vom Schulhof der heutigen Martin-Luther-Schule durch den Ort und verwüsteten und zerstörten die Inneneinrichtung der Synagoge. Wohnungen wurden demoliert und die Bewohner drangsaliert. Ein Brandanschlag auf die Synagoge konnte am Tag drauf vom Pfarrer und weiteren Ortsansässigen verhindert werden.
Später ging das Gebäude in kommunalen Besitz über und wurde erst als Feuerwache und nach einem Umbau, bis heute als katholische Kirche benutzt. Eine Gedenktafel erinnert an die Geschichte des Gebäudes.
Auf Anregung von Oberstudienrat Christoph Stritter, der auch den Text der Gedenktafel formulierte, fasste die Martin-Luther-Schule 1988 den Beschluss, mit einer Gedenktafel an die höhere Bürgerschule Rimbachs und an die Judenpogrome des Jahres 1938 zu erinnern. Am 9. November 1988 wurde eine Gedenktafel angebracht.
ÖffnungszeitenDas Gelände ist frei zugänglich.
Kontakt
Christoph Stritter
64668 Rimbach
Bundesland Hessen
Externer Link: christoph.stritter@googlemail.com
Lage
Staatsstraße 6
64668 Rimbach