Die jüdische Gemeinde im ehemals selbständigen Rexingen (heute Teilgemeinde der Kreisstadt Horb) war eine der bedeutendsten Landgemeinden in Süddeutschland. Die ersten Juden ließen sich in Rexingen im Jahr 1616 nieder. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die erste Synagoge errichtet. Aufgrund der rasch wachsenden jüdischen Gemeinde (um 1850 stellte die jüdische Gemeinde beinahe ein Drittel der Rexinger Einwohnerschaft) wurde der Bau einer neuen Synagoge diskutiert, die schließlich am 18. August 1837 eingeweiht wurde. Mit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten bekamen auch die Rexinger Juden die Repressionen immer mehr zu spüren und es begannen die ersten Auswanderungen. Nachdem am 6. Februar 1938 in der Rexinger Synagoge in einem Festgottesdienst die erste Auswanderergruppe nach Palästina verabschiedet wurde, gründeten u.a. Rexinger Juden am 13. April 1938 die Siedlung Shavei Zion (Rückkehr nach Zion). In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von Mitgliedern der SA und SS in Brand gesetzt und zerstört. Im Sommer 1939 verkaufte die jüdische Gemeinde die Synagoge an die bürgerliche Gemeinde Rexingens. Diese vermietete das Gebäude an die Oberndorfer Waffenfabrik Mauser, welche das Gebäude fortan als Lagerhalle nutzte. Ab November 1941 wurden die ersten Rexinger Juden nach Riga in Lettland, Izbica/Lublin in Polen und Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Mit dem 19. August 1942 endet die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Rexingen.
Im Jahre 1952 wurde das Gebäude von der evangelischen Gemeinde angemietet und zu einer Kirche umgebaut. Heute erinnert dort ein Gedenkraum an die Geschichte der ehemaligen Synagoge in Rexingen.
Auf dem jüdischen Friedhof im Süden des Ortes Rexingen wurde 1947 ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer der Gemeinde Rexingen errichtet. In der israelischen Siedlung Shavei Zion erinnert seit 1968 eine Gedenkhalle an die von den Nationalsozialisten ermordeten Rexinger Juden.
Pädagogisches AngebotDer Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen organisiert Vorträge, Musikveranstaltungen und Lesungen zu jüdischen Themen und bietet Hebräisch-Kurse an.
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