Auf der Mittelinsel des Kaiser-Wilhelm-Platzes, in der Gabelung von Haupt- und Kolonnenstraße, und vor dem westlichen Eingang des U-Bahnhofs Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg steht jeweils eine Gedenktafel mit Namen von Konzentrations- und Vernichtungslagern. Die schwarzen Einzeltafeln mit gelber Schrift sind in einen hohen Stahlträger gefasst und wurden nach langen Diskussionen 1967 auf Inititative der Liga für Menschenrechte und der Bezirksverordnetenversammlung von einem Ingenierubüro gefertigt.
Die Namen von bekannten Konzentrations- und Vernichtungslagern auf den Mahntafeln, die bewusst an die Ästhetik von Straßenschildern erinnern, sollen die alltägliche Betriebsamkeit am Ort stören. An der Tafel am Wittenbergplatz brachte die Friedensinitiative Kreuzberg am 8. Mai 1986 ein provisorisches Erinnerungsschild mit der Anzahl der Toten im Lager Trostenez an und schmückte es mit Blumen, was den ersten Anstoß für die später offiziell vorgenommene Einbeziehung des in Deutschland weitgehend unbekannten russischen Lagers darstellte. Anlässlich des "Tags des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus" 1997 wurden hier die Namen der ermordeten Berliner Juden verlesen.
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