Nachdem König Max II. von Bayern das Schloss Werneck der damaligen Kreisgemeinde Unterfranken zur Errichtung einer "Kreisirrenanstalt" überließ, wurde 1855 die Heil- und Pflegeanstalt Werneck gegründet. Auf Grundlage des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" wurden zwischen 1934 und 1939 zahlreiche Patientinnen und Patienten zwangsterilisiert. Um Platz für die Unterbringung von "Volksdeutschen Umsiedlern" zu schaffen, wurde die Anstalt im Oktober 1940 geräumt und der Krankenhausdirektion mitgeteilt, die Wernecker Patienten würden alle in die unterfränkische Nachbaranstalt Lohr verlegt. Nach der Räumung der Anstalt kam jedoch nur ein Teil der Patienten in der Heil- und Pflegeanstalt Lohr an. Die anderen wurden im Rahmen der "Aktion-T 4" in Zwischen- bzw. Tötungsanstalten gebracht und dort ermordet.
Seit 1957 wird die Heil- und Pflegeanstalt Werneck wieder als Klinik genutzt. Nachdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik in den 1990er Jahren auf eigene Initiative die Geschichte der Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus erforscht hatten, setzte sich die Wernecker Bürgerinitiative "Pax’An – Intitiative für Menschenrechte" beim Träger der Klinik, dem Bezirk Unterfranken, für die Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer ein. Dieses wurde vom Bildhauer Julian Walter gestaltet und am 24. November 1996 der Öffentlichkeit übergeben.
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Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck, Dr. Thomas Schmelter
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97440 Werneck