Im Mai 1944 wurden Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme in das Außenlager Watenstedt/Leinde gebracht und dort zum Arbeitseinsatz in den Stahlwerken Braunschweig gezwungen. Sie mussten in der Bomben- und Granatenproduktion schwere Arbeit verrichten. Im Juli und Oktober 1944 kamen Transporte mit weiblichen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück im Lager an; auch sie mussten Munition in der Stahlfabrik herstellen. Die unmenschlichen Lebensbedingungen, Hunger und Kälte im Winter 1945 setzte den Häftlingen enorm zu; viele starben.
Am 7. April 1945 ließ die SS das Lager räumen. Die männlichen und weiblichen Häftlinge wurden gemeinsam in Güterwaggons abtransportiert. Diese irrten, völlig überfüllt, eine Woche lang durch Nordostdeutschland, bevor sie am 14. April im KZ Ravensbrück ankamen. Viele Häftlinge überlebten den Transport nicht. Diejenigen, die noch als "marschfähig" eingestuft wurden, mussten den Todesmarsch zu Fuß in Richtung Westen auf sich nehmen. Einige erreichten das Auffanglager Wöbbelin, wo sie am 2. Mai von US-amerikanischen Truppen befreit wurden.
Auf Initiative der internationalen Amicale de Neuengamme wurde im Jahr 1991 eine Gedenkstele mit Inschrift am historischen Ort in Salzgitter aufgestellt. Informationstafeln in mehreren Sprachen geben Auskunft zur Geschichte des KZ- Außenlagers Watenstedt/Leinde.
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