Zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte das Hotel Silber zu den ersten Adressen in Stuttgart. Im Jahr 1919 wurde das Hotel verkauft; 1928 zog die Stuttgarter Polizei in das Gebäude ein. Nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 wurde das Haus Sitz der Gestapo. Hier wurden Verfolgungen und Verhaftungen in ganz Württemberg organisiert sowie Verhöre und Folterungen durchgeführt. Durch einen alliierten Luftangriff wurde das Gebäude im Jahr 1944 teilweise zerstört. Die Gestapo nutze das Haus dennoch weiter, verlegte aber ihre Hauptzentrale.
Nach Kriegsende zog die Stuttgarter Polizei erneut in die erhalten gebliebenen Teile des ehemaligen Hotels Silber ein. Bis in das Jahr 1984 blieb das Haus Sitz des Polizeipräsidiums. Nachdem Pläne zum Abriss des historischen Gebäudes bekannt wurden, gründete sich im Jahr 2008 eine Bürgerinitiative, um den vorgesehenen Abriss des Hotels Silber zu verhindern. Stattdessen sollte die Geschichte des Ortes erforscht und ein Lern- und Gedenkort eingerichtet werden. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg wurde beauftragt die historische Erforschung des Ortes zu übernehmen. Im Sommer 2012 konstituierte sich ein Runder Tisch, bestehend aus Vereinen, Initiativen, Bildungseinrichtungen und Vertreterinnen und Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik mit dem Ziel, die Konzeption eines "Erinnerungsorts Hotel Silber" zu beraten.
Auf der Internetpräsenz der "Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber" werden Informationen zur Geschichte des Hotels Silber bereitgestellt: Anhand einzelner Objekte oder der geografischen Verortung werden Biografien von Tätern und Opfern, Geschichten von Verfolgung und Widerstand dargestellt.
Kontakt
Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
70173 Stuttgart
Bundesland Baden-Württemberg
Externer Link: http://hotel-silber.de
Externer Link: info@hotel-silber.de
Lage
Dorotheenstraße 10
70173 Stuttgart
