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Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis in Berlin-Moabit | Themen | bpb.de

Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis in Berlin-Moabit

Das ehemalige preußische Gefängnis im Berliner Stadtteil Moabit wurde während der Zeit des Nationalsozialismus durch die Wehrmacht als auch durch die Polizei als Untersuchungsgefängnis genutzt. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden hier Verhöre und Exekutionen durch die Gestapo durchgeführt. Menschen aus dem Widerstand, wie Angehörige des Kreisauer Kreises und bekannte Persönlichkeiten wie Wolfgang Borchert wurden hier inhaftiert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gefängnis noch bis 1955 durch die Alliierten genutzt und zudem im Jahr 1946 die einzige Hinrichtungsstelle in den Westsektoren eingerichtet. In den Jahren 1957/1958 wurden große Teile des Gefängnis abgerissen. Erhalten blieben lediglich die Gefängnismauer und drei Beamtenwohnhäuser, die heute unter Denkmalschutz stehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Zellengefängnisses entstand in Zusammenarbeit mit Anwohnerinnen und Anwohnern zwischen 2003 und 2006 eine Parkanlage, die zugleich als Gedenkort gestaltet wurde. Auf dem gesamten Parkgelände sind Relikte der früheren Nutzungen zu entdecken. Fragmente des Gedichtes "In Fesseln" des Schriftstellers Albrecht Haushofer sind an der restaurierten Gefängnismauer zu lesen. Er schrieb dieses Gedicht während seiner Gefangenschaft im Winter 1944/45; kurz vor der Befreiung Berlins wurde er durch SS-Männer ermordet.

Eine ehemalige Gefängniszelle wurde als begehbare Skulptur mit Klanginstallation in Originalgröße entworfen. Auf Informationstafeln wird die Geschichte des Zellengefängnisses und die Gestaltung des Geschichtsparks erläutert.

Kontakt
Glaßer und Dagenbach
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Bundesland Berlin

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Lage
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