Im thüringischen Apolda ist bis heute das ehemalige, im Jahr 1925 erbaute Geschäftshaus des jüdischen Kaufmanns Bernhard Prager (1888-1944) erhalten. Er betrieb eine Handlung für Fleischereibedarfsartikel. 1940 musste er seine Mietwohnung verlassen und mit seiner Familie in das Geschäftshaus ziehen (die Gewerbeerlaubnis hatte er schon vorher verloren) sowie dort auch die Mutter von Gertrud Prager, Fanny Katzenstein aus Erfurt, mit aufnehmen. Damit wurde es ein sogenanntes Judenhaus. Bernhard Prager wurde im September 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Kein Mitglied seiner Familie überlebte den Holocaust.
Im Juni 1988 wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Familie an dem Prager-Haus angebracht. Seitdem forschten interessierte Bürgerinnen und Bürger zur regionalen NS-Vergangenheit.
1999 gründete sich zunächst die "Geschichtswerkstatt Weimar-Apolda e. V.", im Jahr 2007 kam der Verein "Prager-Haus e. V." hinzu, um sich für die Erhaltung des Prager-Hauses einzusetzen. Heute arbeiten sie gemeinsam als ein Verein und setzen sich dafür ein, dass in dem Haus ein Gedenk- und Erinnerungsort entstehen soll, der das ehemalige jüdische Leben der Stadt und die Verfolgung im Nationalsozialismus dokumentiert und über Antisemitismus in der Region aufklärt.
Kontakt
Prager-Haus e.V. Apolda
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Telefax: +49 (0)36453 81256
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