Das Getto Lodz/Litzmannstadt in Polen wurde Ende April 1940 von der NS-Verwaltung errichtet. Die Organisationsstruktur des Gettos von Lodz bestand aus der deutschen Gettoverwaltung, einer deutschen Polizeiaufsicht und einer scheinbaren jüdischen Selbstverwaltung, denn innerhalb des Gettos war die jüdische Verwaltung für die Umsetzung der Anordnungen und Befehle der SS verantwortlich. Das gab den Besatzern die Möglichkeit, in den Hintergrund zu treten und Konflikte in das Getto zu verlagern.
Im November 1940 beschloss die jüdische Verwaltung, ein Archiv anzulegen. Es wurden Dokumente und Materialien für eine künftige Darstellung der Geschichte des Gettos gesammelt, Schriftsteller und Journalisten schrieben von Januar 1941 bis Ende Juli 1944 eine Chronik zum Leben im Getto.
Seit 2007 liegt die Getto-Chronik erstmals in einer vollständigen deutschsprachigen gedruckten Edition vor, die an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen entstanden ist. Im Jahr 2009 erschien die erste vollständige polnischsprachige Edition der Chronik. In dem deutsch-polnischen Online-Angebot sind bisher die letzten zwölf Monate der Getto-Chronik online verfügbar. Zusätzlich wurden viele Dokumente, Bilder und Hintergrundinformationen zur Geschichte online gestellt.
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