Die Draht- und Metallwarenfabrik Salzwedel wurde mit Kriegsbeginn 1939 in die Rüstungsindustrie eingegliedert und produzierte Infanterie- und Flakmunition für die deutsche Wehrmacht. Im Sommer 1944 wurde auf dem Werksgelände ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme für weibliche Häftlinge errichtet. Die Frauen, zumeist Jüdinnen aus Ungarn und Polen, kamen in Transporten aus den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Bergen-Belsen und Ravensbrück. Sie wurden gezwungen, unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Munitionsherstellung zu arbeiten. Im April 1945 kamen weitere Häftlingstransporte aus geräumten Außenlagern nach Salzwedel, so dass die Zahl der Inhaftierten erheblich anstieg. Am 14. April 1945 befreiten Truppen der US-Armee das Lager.
Auf dem ehemaligen Gelände des Außenlagers, am Rande eines heutigen Gewerbegebietes, wurde bereits kurz nach Ende des Krieges ein Gedenkstein für die Opfer aufgestellt. Im Juni 1996 lud die Stadt Salzwedel Überlebende des Lagers zum Besuch ein. Eine zusätzliche Gedenktafel wurde am historischen Ort angebracht. 2002 wurde auf dem ehemaligen Lagergelände im Rahmen des landesweiten Netzwerkes "Frauenorte" zur Kennzeichnung wichtiger Orte der Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt eine gesonderte Informationstafel aufgestellt. In der Dauerausstellung des Salzwedeler Danneil-Museums wird auf das Außenlager verwiesen. Im Museumsarchiv sind Materialien zu den Schicksalen der Häftlinge einsehbar.
ÖffnungszeitenGedenkstein und Informationstafel sind jederzeit frei zugänglich
Ausstellung im Jenny-Marx-Haus Dienstag bis Freitag: 13.00 – 16.30 Uhr Samstag und Sonntag: 13.00 – 17.00 Uhr
Kontakt
Salzwedeler Museen
Marienkirche 3
29410 Salzwedel
Bundesland Sachsen-Anhalt
Telefon: +49 (0)3901 4 23 38 0
Externer Link: http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/
Lage
Gardelegener Straße
29410 Salzwedel