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Erinnerungsstätte für Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus im Lenner Lager | Themen | bpb.de

Erinnerungsstätte für Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus im Lenner Lager

Auf die Angriffe der alliierten Luftstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg reagierte das nationalsozialistische Regime mit der Verlagerung der Rüstungsproduktion in Bergwerke. Der Asphaltabbau im Hils, einem Gebirgszug nahe Eschershausen im niedersächsischen Landkreis Holzminden, bot mit seinem Stollensystem und seiner Lage gute Voraussetzungen für eine Untertageproduktion. Nachdem bereits Ende 1943 in den Stollen Material und Maschinen verschiedener Firmen eingelagert worden waren, setzte ab Mitte 1944 im Zuge des "Jägerprogramms" ein Verteilungskampf der Rüstungsindustrie um die Untertageflächen ein.

Die Volkswagenwerk GmbH und weitere Firmen nutzten den Rüstungskomplex- im Hils. Seit dem Frühjahr 1944 wurden im Umfeld Eschershausens eine Vielzahl unterschiedlicher Lager für KZ-Häftlinge, Strafgefangene und Zwangsarbeiter aufgebaut. Unter unmenschlichen Bedingungen lebten und arbeiteten dort die Gefangenen für die Rüstungsproduktion. Das Lenner Lager, in einem Waldstück nahe der Ortschaft Lenne im Landkreis Holzminden gelegen, war das größte Zwangsarbeiterlager in dem geplanten Rüstungskomplex im Hils.

Die Lager im Hils wurden am 7. April 1945 von den ostwärts über die Weser vorrückenden amerikanischen Truppen befreit. Nach der Befreiung diente das Lenner Lager zunächst als Unterkunft für "Displaced Persons". Seit den 1980er Jahren haben sich verschiedene Institutionen mit der Geschichte der Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus im Landkreis Holzminden beschäftigt.

Mit Hilfe verschiedener Partner konnte seit 2006 das ehemalige Lenner Lager durch die Kreisvolkshochschule Holzminden zu einer Erinnerungsstätte ausgebaut werden. Auf dem ehemaligen Lagergelände wurde ein Geschichtspfad mit erklärenden Tafeln angelegt. In der Ausstellungsbaracke ist die Dauerausstellung "Zwangsarbeit für die Rüstung im Nationalsozialismus" zu sehen, die Gruppen nach vorheriger Anmeldung bei der Kreisvolkshochschule Holzminden besichtigen können.

Öffnungszeiten

das Außengelände ist frei zugänglich, die Ausstellung nach Vereinbarung

Kontakt
Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern
37639 Bevern
Bundesland Niedersachsen

Telefon: +49 (0)5531 994 010

Externer Link: kultur@landkreis-holzminden.de

Lage
Am Bohlweg
37632 Eschershausen