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Platz des unsichtbaren Mahnmals in Saarbrücken | Themen | bpb.de

Platz des unsichtbaren Mahnmals in Saarbrücken

Platz des unsichtbaren Mahnmals

Der Schlossplatz war ein zentraler Ort der nationalsozialistischen Polizeigewalt in Saarbrücken. Im Schloss waren verschiedene Dienststellen des NS-Regimes untergebracht, der Schlossplatz diente als Sammelstelle für saarländische Jüdinnen und Juden auf ihrem Weg in die Deportation.

Jochen Gerz, Konzeptkünstler und damaliger Gastprofessor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, regte mit einer Gruppe von Studierenden das Projekt "2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus" auf dem Schlossplatz an. Zunächst ohne offiziellen Auftrag begann die Projektgruppe, Pflastersteine zu entnehmen und auf der Unterseite die Namen der 2.146 in Deutschland vor 1933 existierenden jüdischen Friedhöfe einzumeißeln. Anschließend wurden die Steine mit der beschrifteten Seite nach unten wieder eingesetzt. In der Folge wurde das Projekt vom Stadtverbandstag Saarbrücken unterstützt. Am 23. Mai 1993 wurde das Mahnmal der Öffentlichkeit übergeben. Damit das nicht zu sehende Mahnmal nicht aus dem Bewusstsein schwindet, wurde der Schlossplatz in "Platz des unsichtbaren Mahnmals" umbenannt. Im Erdgeschoss des Schlosses (Mittelrisalit) dokumentieren Informationstafeln die Entstehung der Idee und zeigen auf einer Karte die Lage der 2146 eingravierten jüdischen Friedhöfe.

Gestapo-Zelle und Ausstellung zur NS-Zeit im Historischen Museum Saar

Nachdem das Saargebiet am 1. März 1935 in das nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert worden war, bezogen die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und weitere Einrichtungen des NS-Staates Räumlichkeiten im Saarbrücker Schloss. Den Keller des Schlosses nutzte die Gestapo als Gefängnis und stellte Kritiker des NS-Regimes und Oppositionelle unter Arrest. Ab 1942 waren hier zunehmend Zwangsarbeiter aus den vom deutschen Reich besetzten Ländern auf engstem Raum inhaftiert. Das Schicksal der meisten Inhaftierten des Gestapo-Gefängnisses ist unklar.

Im Jahr 1975 wurde bei Restaurierungsarbeiten in den Kellerräumen des Schlosses eine der Gestapozellen entdeckt. An Ihren Wänden sind Inschriften der Häftlinge erhalten. Seit 1988 zeigt das Historische Museum Saar eine Dauerausstellung zur NS-Zeit im Saarland, die 2008 überarbeitet wurde. Die Gestapo-Zelle ist in die Ausstellung integriert.

Öffnungszeiten

NS-Ausstellung und Gestapo-Zelle während der Öffnungszeiten des Museums zugänglich Dienstag bis Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr Mittwoch: 10.00 - 20.00 Uhr Montags: geschlossen

Kontakt
Historisches Museum Saar
Schlossplatz 15
66119 Saarbrücken
Bundesland Saarland

Telefon: +49 (0)681 5064501
Telefax: +49 (0)681 50645090

Externer Link: http://www.historisches-museum.org/
Externer Link: hms@hismus.de

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