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Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga | Themen | bpb.de

Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga

Der Leipziger Rüstungskonzern Hugo Schneider AG (HASAG) richtete ab 1938 nördlich von Berga (seit 1940 Ortsteil von Schlieben) einen Schießplatz ein, auf dem neu entwickelte Munition getestet werden sollte. Später wurde das Gelände um Produktionsstätten erweitert, in denen Kriegsgefangene und ab Mitte 1944 auch KZ-Häftlinge Panzerfäuste und andere Munition herstellen mussten. Dazu wurde ab Juli 1944 ein von der SS verwaltetes Konzentrationslager eingerichtet und als drittgrößtes von 136 Außenlagern dem Konzentrationslager Buchenwald unterstellt. Um die geforderten 1,5 Millionen Panzerfäuste monatlich fertigen zu können, mussten die KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in einem extremen Akkordsystem arbeiten. Hunger, Krankheiten und Arbeitsunfälle – und die menschenunwürdige Behandlung durch Aufseher und SS-Mannschaften forderten zahllose Opfer.

In der Nacht zum 12. Oktober 1944 kam es - aus bis heute nicht geklärten Ursachen - auf dem Werksgelände der HASAG zu einer großen Explosion, die Todesopfer unter den Häftlingen forderte und einen Großteil der Werksanlagen zerstörte. Im April 1945, kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee, wurde die Mehrzahl der Häftlinge in zwei Transporten in Richtung Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.

Nach Kriegsende wurde ein Teil der Baracken als Wohnungen für Vertriebene und Flüchtlinge aus Schlesien, Ostpreußen und dem Sudetenland genutzt. Sie sind heute Eigentumswohnungen. Außerdem erhalten sind heute noch Ruinen der nach Kriegsende demontierten Panzerfaustproduktionsstätte und zwölf Bunker, sowie u. a. die Wach- und Verwaltungsbaracke der Panzerfaustfabrik ("Grüne Baracke") und die Baracken des ehemaligen Frauenlagers.

Aus bürgerschaftlichem Engagement gründete sich der Verein "Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga e. V.", der sich für die Errichtung eines Erinnerungsortes einsetzt und zum Ziel hat, die Geschichte weiter aufzuarbeiten und zu dokumentieren. In einem Teil der ehemaligen Wach- und Verwaltungsbaracke der Panzerfaustfabrik wurde am 30. April 2011 die Gedenkstätte mit einer Ausstellung eröffnet.

Pädagogisches Angebot

Führung über das weitläufige Außengelände nach Anmeldung

Öffnungszeiten

Samstag: 14.00 - 17.00 Uhr sowie nach vorheriger Anmeldung

Kontakt
Verein Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga
Straße der Arbeit 8
04936 Schlieben
Bundesland Brandenburg

Telefon: +49 (0)35361 80426

Externer Link: http://schlieben-berga.de
Externer Link: info@schlieben-berga.de

Lage
Straße der Arbeit 41
04936 Schlieben