Im nordhessischen Roth gab es bereits im frühen 17. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde, spätestens im 18. Jahrhundert waren eine Synagoge und ein Friedhof vorhanden. Im 19. Jahrhundert blühte die Gemeinde auf und errichtete eine neue Synagoge sowie eine Mikwe (rituelles Tauchbad). Nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 waren die Mitglieder der jüdischen Gemeinde mehr und mehr staatlichen Repressionen ausgesetzt. Während der Novemberpogrome 1938 wurden der Innenraum der Synagoge am 8.11. (Hessen diente den Nazis als "Testfeld" für die Pogrome) verwüstet. Ein Jahr später musste die jüdische Gemeinde Synagoge und Mikwe zwangsweise verkaufen. Danach wurde die Synagoge als Schreinerwerkstatt, später als Getreidespeicher genutzt. Einigen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde gelang die Auswanderung. Die noch im Ort verbliebenen Juden wurden in den Jahren 1941 nach Riga und 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
Seit den 1980er Jahren bestand in Roth der Wunsch, die Synagoge zu restaurieren. Schließlich fanden von 1993 bis 1997 umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Der Kreis Marburg-Biedenkopf erwarb das Gebäude als Träger und übergab es dem 1996 gegründeten Arbeitskreis Landsynagoge Roth e. V. zur Nutzung und zur Schaffung einer Erinnerungs- und Bildungsstätte. 1998 wurde die Gedenkstätte für die ermordeten Juden der Gemeinde Roth eingeweiht.
Pädagogisches AngebotZusammenarbeit mit Schulen und der Universität Marburg (Materialangebote für Lehrer, Projekttage, Schreibwerkstatt), kulturelle Veranstaltungen (u.a. Vorträge, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Filme), Führungen
ÖffnungszeitenMai bis September zweiter und vierter Sonntag im Monat: 15.00 - 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Kontakt
Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch
Ockershäuser Allee 39
35037 Marburg
Bundesland Hessen
Telefon: +49 (0)6421 3400051
Externer Link: http://www.landsynagoge-roth.de
Externer Link: info@landsynagoge-roth.de
Lage
Lahnstraße 27
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