Im Sommer 1944 errichtete die SS in Boizenburg ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Ungarische Jüdinnen wurden von Auschwitz-Birkenau in das Lager nach Boizenburg gebracht, wo sie für die Firma Thomsen & Co Flugzeug- und Schiffsteile für Jagdflugzeuge und Kriegsschiffe produzieren und reparieren mussten.
Am 28. April 1945 wurde das Außenlager Boizenburg geräumt; die Frauen mussten sich zu Fuß auf den Weg in Richtung des Evakuierungs- und Auffanglagers Wöbbelin machen. Am 2. Mai wurden sie in der Nähe der Ortschaft Groß-Laasch durch US-amerikanische Truppen befreit.
Das Gelände des Außenlagers diente zunächst als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene und wurde nach Abriss der Baracken Mitte der 1950er Jahre als Lagerfläche durch die benachbarte Elbewerft genutzt. Zu dem Betriebsgelände in unmittelbarer Nähe des Grenzsperrgebietes der DDR hatte die Öffentlichkeit nun keinen Zutritt mehr. Am 3. Oktober 1969 wurde unterhalb des ehemaligen Lagergeländes ein Denkmal zur Erinnerung an das KZ-Außenlager eingeweiht. Seit den 1980er Jahren gab es neue Bestrebungen die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten. Nach dem Ende der DDR wurde das einzige auf dem Lagergelände noch erhaltene Gebäude, eine ehemals als Küchenkeller genutzte Baracke, unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahre 2000 konnte hier eine Ausstellung über die Geschichte des KZ-Außenlagers eröffnet werden, die 2009 noch einmal grundlegend überarbeitet und neu gestaltet wurde. Zusätzlich informiert eine weitere Ausstellung auf dem gegenüberliegenden Gelände um den ehemaligen Kontrollturm über die Geschichte der innerdeutschen Grenze.
Öffnungszeiten01. Mai - 03. Oktober Samstag und Sonntag: 14.00 – 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Kontakt
Heimatmuseum der Stadt Boizenburg/Elbbergmuseum
Markt 1
19258 Boizenburg
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Telefon: +49 (0)38847 62665
Externer Link: http://www.boizenburg.de/elbbergmuseum
Externer Link: heimatmuseum@boizenburg.de
Lage
Am Elbberg
19258 Boizenburg