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Gedenkstätte KZ-Außenlager Malchow | Themen | bpb.de

Gedenkstätte KZ-Außenlager Malchow

In einem Waldstück bei Malchow wurde 1938 eine Munitionsfabrik durch die Dynamit-AG Alfred Nobel & Co errichtet. Nach einem Jahr Bauzeit wurde das Werk Ende 1939 in Betrieb genommen. Für die schwere Arbeit wurden viele ausländische Zwangsarbeiter, aber auch Kriegsgefangene eingesetzt. Später wurden auch Frauen aus den Konzentrationslagern Ravensbrück und Auschwitz und weiteren Lagern zum Arbeitseinsatz nach Malchow gebracht. Das Lager Malchow wurde dem Konzentrationslager Ravensbrück organisatorisch als Außenlager zugeordnet. Die Häftlinge waren unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, der mangelhaften Ernährung und Hygiene sowie den Strafen der Wachmannschaften und dem mangelnden Arbeitsschutz. In den letzten Kriegsmonaten wurde Malchow zum Auffang- und Evakuierungslager. Für viele der auf den Todesmarsch getriebenen Häftlinge war Malchow eine Zwischenstation. Am 2. Mai 1945 wurde das Außenlager befreit.

Nach dem Krieg geriet die Geschichte des Lagers schnell in Vergessenheit. Die ehemaligen Gebäude wurden überwiegend als Wohnraum genutzt; im Gemeinschaftshaus des Frauenlagers ist heute eine Jugendherberge untergebracht, in dem des Männerlagers war lange eine Näherei für Herrenkonfektion ansässig. Die Baracken des KZ-Außenlagers wurden nach Kriegsende abgerissen. Das Werk selbst wurde zunächst grob demontiert und zwischen 1948 und 1952 gesprengt. 1947 wurde ein Gedenkstein in Erinnerung an die Opfer errichtet, 1964 eine Gedenkanlage. Mit der Zeit verfielen diese Mahnmale mangels Instandhaltung und Pflege. Im Sommer 1994 bildete sich eine Arbeitsgruppe um die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten und sie im öffentlichen Gedenken des Ortes zu verankern. Mithilfe eines internationalen Jugendcamps wurden 1997 Fundamente der ehemaligen Lagerbaracken freigelegt. Es wurden historische Spaziergänge ausgearbeitet und Informationstafeln aufgestellt.

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Alter Markt 1
17213 Malchow
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