Das ehemalige Polizeigefängnis Klapperfeld war in den Jahren 1886 bis 2003 als Gefängnis in Betrieb. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente es der Polizei und der Gestapo zur Inhaftierung von Verfolgten, von denen zahlreiche gefoltert und manche ermordet wurden. Viele Inhaftierte wurden von dort in verschiedene Lager oder in andere Gefängnisse verschleppt. Im obersten Stockwerk des Gefängnisses befand sich eine eigens eingerichtete "Judenabteilung", die direkt der Gestapo unterstand.
Nach der Befreiung Frankfurts am 29. März 1945 durch US-amerikanische Truppen nutzte die amerikanische Militärregierung das weitgehend unbeschädigte Polizeigefängnis Klapperfeld. Insbesondere in den 1950er Jahren diente das Gefängnis zum Festhalten "entwichener Fürsorgehäftlinge" zwischen 14 und 18 Jahren; seit den 1980er Jahren wurde es auch als Abschiebehaftanstalt genutzt.
Bereits Ende der 1950er Jahre wurde zum ersten Mal über eine Schließung nachgedacht, da die baulichen Haftbedingungen den Mindestanforderungen nicht entsprachen. Doch erst im November 2003 kam es zur Schließung des Gefängnisses.
Im August 2008 besetzte die Initiative "Faites votre jeu!" ein ehemaliges Jugendzentrum in Bockenheim, um der Umstrukturierung des städtischen Raums den Versuch eines selbstverwalteten, unkommerziellen Zentrums entgegenzustellen. Anfang des Jahres 2009 drohte die Stadt Frankfurt mit der Räumung des Gebäudes. Nach langen Verhandlungen wurde das ehemalige Polizeigefängnis Klapperfeld als Ersatzobjekt angeboten. Bereits vor dem Einzug in das Klapperfeld begann die selbstverwaltete Initiative, sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen, und präsentierte bei der ersten öffentlichen Veranstaltung im Juli 2009 erste Ergebnisse der Recherche. Im August wurde der erste Teil der Dauerausstellung zur Geschichte des Polizeigefängnisses mit dem Schwerpunkt auf dessen Nutzung während des Nationalsozialismus eröffnet und im darauffolgenden Jahr erweitert. Die Ausstellung ist außerdem auf der Internetseite klapperfeld.de einzusehen, auf der die Geschichte des Ortes in einen größeren geschichtlichen Kontext gestellt wird.
Das Klapperfeld versteht sich allerdings nicht nur als Museum, denn neben der Arbeit zur Geschichte des Gefängnisses finden im Klapperfeld zahlreiche weitere Aktivitäten statt.
ÖffnungszeitenDie Dauerausstellung kann während allen öffentlichen Veranstaltungen im ehemaligen Polizeigefängnis besucht werden.
Außerdem ist sie jeden Samstag von 15.00 - 18.00 Uhr geöffnet.
Für Gruppen oder Schulklassen können weitere Termine vereinbart werden.
Kontakt
Faites votre jeu!
Klapperfeldstraße 5
60313 Frankfurt
Bundesland Hessen
Telefon: +49 (0)163 9401683
Externer Link: http://www.klapperfeld.de
Externer Link: info@klapperfeld.de
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