Von 1940 bis 1945 befand sich in Anklam eines von acht Wehrmachtsgefängnissen im "Dritten Reich". Viele der in dem meist überbelegten Gefängnis inhaftierten Soldaten wurden der "Fahnenflucht", der "unerlaubten Entfernung" und der "Wehrkraftzersetzung" beschuldigt. Todesurteile gegen die oft jungen Wehrmachtsangehörigen wurden ohne angemessene Gerichtsverfahren ausgesprochen und vollstreckt. Zunehmend wurden Gefangene auch in Bewährungs- und Strafeinheiten geschickt, zumeist an die Ostfront.
Nach Kriegsende wurde der Todeszellentrakt von der DDR als Mahnmal erhalten, der Rest des Gebäudes diente als Getreidelager. Eine Arbeitsgruppe des Kulturbundes der DDR bemühte sich um die Erforschung der NS-Militärjustiz und des Strafvollzugs in Anklam. Nach der Vereinigung Deutschlands 1990 verfiel das nicht mehr genutzte Gebäude. 2005 übernahm die Bürgerstiftung Zentrum für Friedensarbeit - Otto Lilienthal - der Hansestadt Anklam die Verantwortung für das ehemalige Wehrmachtsgefängnis. Nach der Teilrestaurierung durch die Stiftung und viele freiwillige Leistungen dient das Gebäude jetzt als Zentrum nationaler und internationaler Friedensarbeit.
Pädagogisches AngebotFührungen durch das ehemalige Gefängnis, Dauerausstellung zur Militärjustiz im Nationalsozialismus, Anklamer Friedensforum
ÖffnungszeitenÖffnungszeiten, Workshops und Führungen sind auf Anfrage möglich. Veranstaltungen sind bitte dem Museum im Steintor (Anklam, www.museum-im-steintor.de) und dem Friedenszentrum Anklam zu entnehmen.
Kontakt
Stiftung Zentrum für Friedensarbeit - Otto Lilienthal-Hansestadt Anklam
Adolf-Damaschke-Straße
17389 Anklam
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Externer Link: http://www.friedenszentrum-anklam.de/
Externer Link: Info@Friedenszentrum-Anklam.de
Lage