Im Jahr 1874 wurde in Gera ein Amtsgericht mit einem Untersuchungsgefängnis errichtet. Ab 1933 wurden hier politisch Verfolgte von der NS-Justiz verurteilt, in Konzentrationslager verschleppt oder im angegliederten Gerichtsgefängnis inhaftiert. Die Gestapo nutzte das Gefängnis zudem, um Menschen ohne richterlichen Haftbefehl in "Schutzhaft" zu nehmen.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nutzte die sowjetische Militärpolizei das Gebäude als sogenanntes Auffanggefängnis, bevor die Verurteilten weiter in Speziallager gebracht wurden. Ab 1947 unterstand das Gefängnis wieder der deutschen Justiz. In dieser Zeit wurden vor allem sogenannte Wirtschaftsverbrecher verurteilt - Menschen, die die SED auf diesem Weg enteignen wollte. Nach 1950 wurden in Gera bis 1989 politische Kritiker und Gegner des SED-Regimes in Untersuchungshaft genommen.
Nach dem Ende der DDR nutzte der Freistaat Thüringen das Gebäude als Durchgangshaftanstalt. 1999 konnte durch bürgerschaftliches Engagement nur der Abriss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes verhindert werden, Zellen- und Vernehmertrakt wurden abgerissen. Im Verwaltungsgebäude, dem Torhaus, wurde nach einer Sanierung des Hauses im März 2005 die Gedenk- und Begegnungsstätte mit einer Dauerausstellung eröffnet.
Pädagogisches Angebotregelmäßige Vorträge und Diskussionsabende sowie Bildungsveranstaltungen für Besuchergruppen
ÖffnungszeitenDienstag, Donnerstag und Samstag: 14.00 - 18.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten möglich
Kontakt
Verein \"Gedenkstätte Amthordurchgang\" e. V.
Amthordurchgang 9
07545 Gera
Bundesland Thüringen
Telefon: +49 (0)365 5527630
Telefax: +49 (0)365 5527639
Externer Link: http://www.torhaus-gera.de/
Externer Link: info@torhaus-gera.de
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