Im Jahr 1939 wurde in Lübberstedt mit dem Bau der Lufthauptmunitionsanstalt (MUNA) Lw.2/XI, an der Bahnlinie Bremen-/Bremerhaven begonnen. In verschiedenen Barackenlagern waren Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa zur Herstellung von Seeminen und Flak-Munition untergebracht. Im August 1944 wurden ungarische Jüdinnen von Auschwitz nach Lübberstedt transportiert und im Außenlager Bilohe des Konzentrationslagers Neuengamme von weiblichen SS-Angehörigen bewacht. Sie wurden zu körperlich anstrengender Arbeit in der MUNA gezwungen. Am 20. April 1945 wurde dieses Lager evakuiert. Die Frauen wurden mit einem Zug abtransportiert, in dem auch mehrere Waggons mit Munition mitgeführt wurden. In Schleswig-Holstein bei Eutin und Plön wurde der Zug von britischen Jagdbombern getroffen. Es gab Verletzte und viele Tote, teilweise konnten die Frauen die Gelegenheit auch zur Flucht nutzen. Am 4. Mai wurden sie von englischen Soldaten befreit und in das UNRRA Lager in Neustadt überstellt.
Die Produktionsanlagen und einige Bunker der MUNA wurden zum Ende des Krieges gesprengt. Von 1956 bis 2009 nutzte die Bundeswehr den Geländekomplex als Munitionsdepot und als Kaserne, später als Materiallager. Am 27. Januar 1996 gründete sich der Arbeitskreis MUNA Lübberstedt e. V. Der Verein hat neben der Forschung auch die Pflege der Grabstellen auf dem Friedhof in Lübberstedt übernommen. Auf dem Gelände der MUNA werden ein Denkort in dem alten Wachhaus und ein Friedensweg errichtet, auf dem Besuchergruppen geführt werden können.
Pädagogisches AngebotFührungen über das Gelände auf Anfrage
Kontakt
Arbeitskreis MUNA Lübberstedt e.V.
Straße zur Friedenseiche 4A
27729 Lübberstedt
Bundesland Niedersachsen
Telefon: +49 (0)4793 95051
Externer Link: www.gedenkstaetten-unterweser.de
Externer Link: erdwig.kramer@gmx.de
Lage
Das Haupttor befindet sich in Axstedt in der Wohlthöfener Straße
27729 Axstedt