Die unterirdischen Sandgruben der Porzellanfabrik Kahla AG im Walpersberg wurden ab Juli 1944 von der neu gegründeten "REIMAHG" ("Reichsmarschall Hermann Göring Werk") übernommen und zu Produktionsstätten ausgebaut. Im Zuge der Verlegung der Rüstungsindustrie untertage sollte hier der Düsenjäger Me 262 produziert werden. Zum Bau des Werkes wurden vor allem Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt, die in 28 Lagern um den Walpersberg untergebracht waren. Aufgrund unmenschlicher Lebens- und Arbeitsbedingungen war die Sterblichkeitsrate sehr hoch. Am Ende des Krieges mussten sich die Lagerinsassen an den Todesmarsch der aus Buchenwald kommenden KZ Häftlinge anschließen.
1965 weihte man am Walpersberg ein Mahnmal für die Opfer der "REIMAHG" ein, das 1975 in den Leubengrund verlegt wurde, da das Gelände und Teile des Stollensystems durch die Nationale Volksarmee der DDR ausgebaut und genutzt wurde. Nach dem Mauerfall übernahm 1990 die Bundeswehr die militärische Anlage bis zur Schließung 1998. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nicht möglich, die NS-Geschichte dieses Ortes objektiv zu erforschen. Der 2005 gegründete Förderverein "Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V." setzt sich seitdem für eine umfassende Aufarbeitung dieser Geschichte ein. Seine Forschungsergebnisse sind anhand vieler Originalexponate anschaulich im von ihm betriebenen Dokumentationszentrum der Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus pflegt der Verein enge Kontakte mit Zeitzeugen, Überlebenden und deren Angehörigen.
Pädagogisches Angebothistorische Führungen, thematische Workshops, Vorträge, Betreuung von Projektarbeiten
ÖffnungszeitenDas Dokumentationszentrum und das Gelände sind donnerstags von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr oder nach Absprache geöffnet.
Kontakt
Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V.
Dorfstraße 7
07768 Großeutersdorf
Bundesland Thüringen
Telefon: 036424-784616
Externer Link: www.walpersberg.com
Externer Link: buero@walpersberg.com
Lage