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Projekt Gedenkstätte Alte Synagoge Eppingen | Themen | bpb.de

Projekt Gedenkstätte Alte Synagoge Eppingen

In der 1732 erbauten "Alten Synagoge" in der Küfergasse in Eppingen (Kreis Heilbronn) feierte die jüdische Gemeinde (bis zum Umzug in die Neue Synagoge 1873) ihre Gottesdienste. Das Gebäude ging um 1900 in nichtjüdischen Besitz über und überstand so die Zeit des Nationalsozialismus unbeschadet. In den Kellerräumen der "Alten Synagoge" in der Küfergasse 2 wurde in den 1980-Jahren ein rituelles Bad aus dem frühen 16. Jahrhundert entdeckt und freigelegt. Es handelt sich dabei um eine der wenigen erhaltenen Mikwot in Deutschland aus der Zeit des ausgehenden Mittelalters. Dieses sogenannte Jordanbad wurde im Rahmen eines kleinen Museums öffentlich zugänglich gemacht. Das Gebäude wurde 1991 von der Stadt Eppingen erworben.

Im Rahmen des internationalen Schülerwettbewerbes "Traces of the Past – Learning for the Future" hatte eine Klasse des Hartmann-Gymnasiums in Eppingen die Aufgabe, sich mit historischen Gebäuden oder Denkmälern in ihrer Region zu beschäftigen und die Öffentlichkeit auf diese aufmerksam zu machen. Nach einer Besichtigung der Alten Synagoge wurden sich die Schüler über die besondere Bedeutung dieses Gebäudes bewusst und beschlossen, ein Nutzungskonzept dafür zu erstellen. Sie nahmen die Maße auf und arbeiteten, um den Ist-Zustand zu ermitteln, mit dem Architekten des städtischen Bauamtes zusammen. Im Unterricht arbeiteten die Schüler dann eine Konzeption für die Nutzung der einzelnen Räume aus.

Das Haus soll ein Dokumentationszentrum und Lernort werden, in dem die Besucher sowohl über das ehemalige Landjudentum im Kraichgau informiert werden, als auch die Vielfalt jüdischen Lebens kennenlernen. Für das Dachgeschoss wurde eine Abteilung für Kinder vorgeschlagen, in der diese mehr über jüdische Feste und Gebräuche erfahren können. Die Präsentation der Eppinger Schülerinnen und Schüler fand große Beachtung. Die Stadt Eppingen plant in Zusammenarbeit mit Schulen sowie anderen Gemeinden des Kraichgaus konkrete Schritte zur Umsetzung des Konzeptes.

Am Standort der "Neuen Synagoge" in Eppingen (Kaiserstr. 6/Ecke Ludwig-Zorn-Str.), die im Herbst 1938 im Zusammenhang mit den Novemberpogromen zerstört wurde, erinnert heute eine Namenstafel an die jüdischen Opfer Eppingens.

Pädagogisches Angebot

Besichtigungen der Synagoge nach Vereinbarung. Thematische Führungen zur jüdischen Geschichte in Eppingen nach telefonischer Anmeldung.

Kontakt
Jüdisches Leben Kraichgau e.V.
Breslauer Straße 1
75031 Eppingen
Bundesland Baden-Württemberg

Telefon: +49 (0)7262 4016

Externer Link: http://www.jlk-ev.de
Externer Link: web@jlk-ev.de

Lage
Küfergasse 2
75031 Eppingen