Das Gebäude des ehemaligen Gemeindehauses der jüdischen Gemeinde in Breisach wurde im Jahre 1691 erbaut und diente bis 1829 als Gasthaus. Nach dem Kauf durch die jüdische Gemeinde Breisachs im selben Jahr, wurde in dem Gebäude zwischen 1829 und 1876 eine jüdische Schule eingerichtet. Zeitweise diente es dem Jüdischen Armenspital und zwischen 1893 und 1898 der Unterbringung von Teilen der in Breisach stationierten Garnison. Bis 1940 befand sich in dem Gebäude das Jüdische Gemeindehaus und die Kantorswohnung. Nach der Zerstörung der Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde dort zwischen 1938 und 1940 der Gebetssaal der jüdischen Gemeinde Breisachs eingerichtet. Ab 1940 begannen die Deportationen der Breisacher Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager. 1941 wurde das Gebäude an die Gugel-Werke Freiburg verkauft und fortan als Werkstätte für Militärprodukte genutzt.
Im Jahre 1953 erfolgte die Rückgabe des Hauses an den Oberrat der jüdischen Gemeinde Badens und wurde 1955 schließlich an private Hand verkauft. Nach dem Erwerb des Gebäudes durch den Förderverein Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach e. V. begannen 2002 die Renovierungsarbeiten. 2003 wurde das ehemalige jüdische Gemeindehaus als Begegnungsstätte und Dokumentationszentrum offiziell eingeweiht. Am 10. November 1998 wurde der mit einem Mahnmal neu gestaltete Synagogenplatz in Breisach eingeweiht und in diesem Zusammenhang eine Um- bzw. Rückbenennung des "Klösterle" in "Synagogenplatz" und der "Rheintorstraße" mit dem Zusatz "ehemalige Judengasse" vorgenommen.
Pädagogisches AngebotDer Förderverein Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach e. V. organisiert im Blauen Haus Kulturveranstaltungen, Lesungen, Gesprächsrunden, Exkursionen.
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