In der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges wurden als Reaktion auf die Angriffe der Alliierten auf die deutsche Flugzeug- und Treibstoffindustrie noch zahlreiche neue Rüstungsprojekte auf den Weg gebracht, vor allem der Treibstoffnachschub sollte gesichert werden. Das Ministerium für Rüstung und Kriegsproduktion beschloss im Juli 1944 die Nutzung des Posidonienschiefers am Rande der Schwäbischen Alb durch ein Unternehmen mit dem geheimen Decknamen "Wüste". In sieben Konzentrationslagern stellte die SS Häftlinge für die Arbeit in zehn Ölschieferwerken zur Verfügung. In fünf großen Transporten kamen zwischen August 1944 und März 1945 die Häftlinge nach Bisingen zum Werk "Wüste 2". Viele der entkräfteten Männer überlebten die Transporte nicht; durch unmenschliche Arbeitsbedingungen, Krankheiten, Hunger, Kälte, Misshandlungen und Erschießungen verloren zahlreiche Menschen ihr Leben.
Aus einer Initiative, die sich bereits seit Anfang der 1980er Jahre mit der Geschichte des Konzentrationslagers Bisingen beschäftigte, entstand 2003 der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen e. V., der auch den Kontakt zu Überlebenden des Lagers Bisingen und ihren Nachkommen pflegt. Seit November 1996 widmete sich die Ausstellung "Schwierigkeiten des Erinnerns" im Heimatmuseum Bisingen der Geschichte des Konzentrationslagers und des Ölschieferabbaus in Bisingen. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums wurde die Ausstellung neu gestaltet und ist seit Oktober 2006 unter dem neuen Titel "Mut zur Erinnerung - Mut zur Verantwortung" der Öffentlichkeit zugänglich.
Pädagogisches AngebotFührungen nach Vereinbarung
ÖffnungszeitenSonntags 14.00- 17.00 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung
Kontakt
Gedenkstätten KZ Bisingen e.V., Uta Hentsch
Obere Halde 7
72406 Bisingen
Bundesland Baden-Württemberg
Telefon: +49 (0)7471 3898
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Externer Link: http://kzgedenkstaettenbisingen.com/
Externer Link: uta.hentsch@t-online.de
Lage
Kirchstraße 15
72406 Bisingen