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Gedenkstätte Vulkan | Themen | bpb.de

Gedenkstätte Vulkan

Ab Sommer 1944 wurden die bestehenden Lager im Elsass, Natzweiler-Struthof und Schirmeck-Vorbruck, aufgrund der näher rückenden Front geräumt. Ein Teil der Inhaftierten wurde über andere Lager schließlich nach Haslach im Kinzigtal (Schwarzwald) gebracht und vom 16. September 1944 bis zum 10. April 1945 in die drei Lager "Sportplatz", "Vulkan" und "Kinzigdamm" verteilt. Die Häftlinge kamen aus ganz Europa; sie wurden zur Schwerstarbeit in den Bergwerkstollen der Hartsteinwerke Vulkan gezwungen. In dieses Stollensystem sollten die Produktionsstätten mehrerer Rüstungsfirmen wie beispielsweise von Daimler-Benz, Mannesmann und Messerschmitt verlegt werden, damit sie vor alliierten Luftangriffen sicher waren. Im April 1945 wurden die Lager aufgelöst. Die Häftlinge kamen in andere Lager in Württemberg oder wurden auf den Todesmarsch nach Sigmaringen geschickt. Eine größere Zahl von Gefangenen wurde aber auch entlassen, sie kamen bei Haslacher Handwerkern oder auf Bauernhöfen der Umgebung unter. Dort erlebten sie die Befreiung am 21. April 1945.

Von den Lagern ist heute nichts mehr zu sehen. Die Baracke des Lagers "Sportplatz" wurde in den 1970er Jahren abgerissen. An der dort aufgebauten Markthalle wurde eine Tafel angebracht, die an die Opfer des Lagers erinnert. Die 1944 errichteten Baracken des Lagers "Kinzigdamm" wurden kurz nach Kriegsende ebenfalls abgerissen. Die Stollen des Lagers "Vulkan" wurden von der französischen Militärverwaltung gesprengt, von 1953 bis 1965 diente das Vulkangelände als Munitions- und Sprengstoffdepot der französischen Armee. Im Jahr 1965 richtete die Stadt Haslach auf diesem Gelände einen Müllplatz ein, der 1973 zu einer großen Mülldeponie des Kreises erweitert wurde. Bürgerschaftliches Engagement ließ die Geschichte der Haslacher Lager nicht in Vergessenheit geraten. Die Erforschung der Heimatgeschichte und die Untersuchung der Stollen durch Höhlenforscher, die auf Spuren der NS-Geschichte stießen, bildeten die Grundlage für die heute existierende Gedenkstätte. Im Juli 1998 konnte diese am Berghang des Vulkans eingeweiht werden.

Öffnungszeiten

Für Fußgänger ist die Gedenkstätte jederzeit erreichbar.

Die Schranke für Kraftfahrzeuge ist täglich von Mai bis September von 9.00 - 19.00 Uhr, von Oktober bis April von 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet.

Kontakt
Gedenkstätte Vulkan
Breitestraße 4
77716 Haslach im Kinzigtal
Bundesland Baden-Württemberg

Telefon: +49 (0)7832 2105
Telefax: +49 (0)7832 969943

Externer Link: http://www.gedenkstaette-vulkan.de/
Externer Link: info@gedenkstaette-vulkan.de

Lage
Die Gedenkstätte erreicht man von Haslach über die B 294 in Richtung Freiburg. Etwa 600m außerhalb der Ortsbebauung ist der Abzweig zur Gedenkstätte Vulkan ausgeschildert. An dieser Abzweigung befindet sich eine Schranke für Kraftfahrzeuge. Nach knapp 2 km ansteigender Straße erreicht man den Parkplatz, danach führen 500m Fußweg zur Gedenkstätte.