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Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus Pankow e.V. | Themen | bpb.de

Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus Pankow e.V.

Im Zentrum des Berliner Stadtbezirks Pankow befindet sich das vom Baumeiser der Jüdischen Gemeinde Alexander Beer geschaffene Jüdische Waisenhaus, das 1913 eröffnet wurde. Dem Lehrer Heinz Nadel ist es zu verdanken, dass bei Überfällen durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938 zwar mehrere Räume des Waisenhauses verwüstet wurden, jedoch keine Kinder verletzt wurden. Nur wenige Kinder des Waisenhauses und Schüler der inzwischen im Gebäude eingerichteten jüdischen Volksschule konnten von Dezember 1938 bis Kriegsbeginn durch "Kindertransporte" oder durch Auswanderung nach Palästina gerettet werden. Die übrigen Kinder des Waisenhauses siedelten vorerst in das jüdische Waisenhaus in der Schönhauser Allee 162 über. Von dort wurden die Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter in die Konzentrationslager deportiert. Im Dezember 1942 wurde das Haus vom Reichssicherheitshauptamt beschlagnahmt und ab Ende 1943 die Abteilung "Zentrale Sichtvermerkstelle" dieser Behörde in dem Gebäude eingerichtet.

Nach dem Krieg wurde das Haus kurzfristig als Arbeitsstätte des neu gegründeten Bezirksamtes und vom Deutschen Sportausschuss genutzt. Ab 1952 bezog die polnische Mission, ab 1964 die polnische Botschaft das Haus. Von Anfang 1971 bis 1991 war das Gebäude Sitz der kubanischen Botschaft. Nach Leerstand und Verfall erwarb 1999 die gemeinnützige Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung das Gebäude. Gleichzeitig gründete sich im Jahre 2000 der "Verein der Förderer und Freunde des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in Pankow", der sich auch mit der Pflege und Erforschung jüdischen Lebens und Erbes in Pankow befasst und entsprechende Publikationen herausgibt.

Der Waisenhausbewohner und aller anderen jüdischen Opfer Pankows wird an einer Gedenkwand im Eingangsbereich gedacht. Heute wird das Gebäude von der Stadtbezirksbibliothek und der “SchuleEins”, einer durch Elterninitiativen gegründeten Gemeinschaftsschule, genutzt. In der ersten Etage der Bibliothek wird in einer Dauerausstellung die Geschichte des Hauses dokumentiert. Im denkmalgerecht sanierten ehemaligen Betsaal finden regelmäßig von der Cajewitz-Stiftung, dem Waisenhausverein und anderen Interessenten initiierte Veranstaltungen zur Geschichte, Politik, und Kultur statt.

Pädagogisches Angebot

Kultur- und Diskussionsveranstaltungen

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind identisch mit denen der Janusz-Korczak-Bibliothek.

Montag 10.00 - 20.00 Uhr Dienstag 10.00 - 19.00 Uhr Mittwoch 13.00 - 19.00 Uhr Samstag 10.00 - 13.00 Uhr

Kontakt
Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus Pankow e.V.
Berliner Str. 120/121
13187 Berlin
Bundesland Berlin

Telefon: +49 (0)30 4753-1037
Telefax: +49 (0)30 4753-1068

Externer Link: http://juedisches-waisenhaus-pankow.de/
Externer Link: vorstand@juedisches-waisenhaus-pankow.de

Lage
Berliner Str. 120/121
13187 Berlin