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Gedenkstätte Esterwegen | Themen | bpb.de

Gedenkstätte Esterwegen

Während der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945 bestanden im Emsland und in der Grafschaft Bentheim insgesamt 15 Gefangenenlager. Sie hatten als Konzentrations-, Strafgefangenen- und Kriegsgefangenenlager unterschiedliche Funktionen.

Viele der Inhaftierten KZ-Häftlinge und Strafgefangene sowie der Kriegsgefangenen, die während des Krieges hinzukamen, starben an Hunger und Erschöpfung, an Krankheiten, den Folgen körperlicher Misshandlungen oder wurden "auf der Flucht erschossen".

Das Lager Esterwegen gehörte 1933 zu den frühen Konzentrationslagern im Deutschen Reich. Die neue nationalsozialistische Führung und der preußische Staat inhaftierten hier vor allem politische Gegner, die Zwangsarbeit in der Moorkultivierung leisten mussten. Von 1934 bis 1936 unterstand das KZ Esterwegen allein der SS. Der prominenteste Häftling zu dieser Zeit war der spätere Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky.

Ab 1937 übernahm das Reichsjustizministerium das Lager. Es wurde zum emsländischen "Strafgefangenenlager VII" umfunktioniert und unter SA-Bewachung gestellt. Die Gefangenen mussten wiederum harte Zwangsarbeit im Moor und während des Krieges in der Landwirtschaft und der Industrie leisten. Von 1943 bis 1944 wurden in einem Teil des Lagers Widerstandskämpfer aus den besetzten Gebieten Westeuropas, sogenannte "Nacht- und Nebel-Gefangene", inhaftiert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nutzten die britischen Besatzungsbehörden das Lager Esterwegen als Internierungslager für NS-Funktionäre und mutmaßliche Kriegsverbrecher. Von 1953 bis 1959 diente es als Durchgangslager für Flüchtlinge aus der sowjetischen Zone. Danach war es ein Wohnlager für Justizbedienstete. Im Jahr 1963 übernahm die Bundeswehr das Gelände als Depot bis zu ihrem Abzug im Jahr 2001.

Seit Ende Oktober 2011 ist die Gedenkstätte Esterwegen der zentrale Erinnerungsort für alle 15 Emslandlager und ihre Opfer. In zwei ehemaligen Depothallen der Bundeswehr befindet sich das Besucherzentrum mit Ausstellungen, Seminarräumen, Cafeteria, Bibliothek und Archiv.

Pädagogisches Angebot

Führungen nach Anfrage; Zwischen Februar und Dezember finden an jedem 1. Sonntag im Monat um 11.00 und 15.00 Uhr öffentliche Führungen statt.

Öffnungszeiten

April bis Oktober Dienstag bis Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr

November bis März Dienstag bis Sonntag: 10.00 - 17.00 Uhr

vom 15. Dezember bis 15. Januar geschlossen

Kontakt
Gedenkstätte Esterwegen
Hinterm Busch 1
26897 Esterwegen
Bundesland Niedersachsen

Telefon: +49 (0)5955 988950

Externer Link: http://www.gedenkstaette-esterwegen.de
Externer Link: info@gedenkstaette-esterwegen.de

Lage