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Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain | Themen | bpb.de

Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain

In den Jahren 1941 bis 1945 befand sich auf dem nördlich von Riesa gelegenen Truppenübungsplatz Zeithain ein Kriegsgefangenenlager, in dem Zehntausende Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und anderen Ländern gefangen gehalten wurden. Zunächst als Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager (Stalag) 304 (IV H) ausschließlich für die Unterbringung sowjetischer Kriegsgefangener gebaut, diente das Lager ab 1943 als Kriegsgefangenen-Reservelazarett, wo längerfristig arbeitsunfähige, überwiegend schwer an Tuberkulose erkrankte Gefangene untergebracht wurden. Durch unzureichende hygienische Versorgung breiteten sich Krankheiten wie Typhus, Ruhr- und Fleckfieber epidemieartig aus, was zum Tod vieler Gefangener führte. Am 23. April 1945 konnten die Überlebenden von Einheiten der Roten Armee befreit werden.

Bereits im August 1946 beschloss die sowjetische Militäradministration, in der Nähe des ehemaligen Lagers eine Gedenkstätte zu errichten. Am Ort der Massengräber entstanden bis 1949 der Ehrenhain Zeithain sowie diverse Friedhöfe, auf denen nichtsowjetische Opfer jedoch keine Würdigung fanden. Anlässlich des 40. Jahrestages des Kriegsendes beschloss die Führung der SED die Errichtung einer Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung. Da die Ausstellung nur an den Mythos des "antifaschistischen Widerstandskampfes" erinnerte, gründete sich nach dem Ende der DDR der Förderverein "Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e. V.", der sich zusammen mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten für die Erschließung historischer Überreste sowie für eine grundlegende Überarbeitung der Dauerausstellung einsetzte. Im Jahr 2002 wurde die Gedenkstätte eine Arbeitsstelle der "Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft". Die 2003 neu eröffnete Dauerausstellung befindet sich in einer ehemaligen Lagerbaracke und im Dokumentenhaus der Gedenkstätte.

Pädagogisches Angebot

Führungen durch die Dauerausstellung, Projekttage mit Schülerinnen und Schülern, archäologische Workcamps, unterstützende Einsätze zur Pflege des Geländes und der Grabstätten und Lehrerfortbildungen

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag: 10.00 - 16.00 Uhr Freitag: 10.00 - 14.00 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10.00 - 16.00 Uhr

Führungen, Exkursionen und Projekttage sind nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Kontakt
Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Zum Ehrenhain 1
01619 Zeithain
Bundesland Sachsen

Telefon: +49 (0)3525 760392
Telefax: +49 (0)3525 510469

Externer Link: http://www.stsg.de/zeithain
Externer Link: ehrenhain.zeithain@stsg.smwk.sachsen.de

Lage