Im Herbst 1939 wurde in Hemer (Sauerland) unter der Bezeichnung "Stalag VI A" ein Kriegsgefangenen-Mannschaftstammlager in einer im Bau befindlichen Kaserne eingerichtet. Das Stalag (Stammlager) war für die Aufnahme gefangener Soldaten der Mannschaftsdienstgrade und deren Weitervermittlung in den Arbeitseinsatz zuständig und das erste Lager dieser Art im Wehrbezirk VI (Münster).
Soldaten aus mehreren von der deutschen Wehrmacht besetzten europäischen Ländern wurden hier gefangen gehalten, von denen viele an Krankheiten und Entbehrungen starben. Mit der Wandlung zum Lager für Gefangene aus der Sowjetunion und der Bestimmung zum "Sonderlager für den Ruhrbergbau" im Herbst 1942 entwickelte sich das Stalag VI A zu einem Lager mit hoher Sterberate.
Am 14. April 1945 befreiten US-amerikanische Truppen das Lager, welches nun als Auffanglager für Rückkehrer ("Camp Roosevelt") diente. Ab Ende 1945 nutzte die britische Rheinarmee einen Teil des Geländes für etwa ein Jahr als Internierungslager ("Civilian Internment Camp No. 7") für Amtsträger und Sympathisanten des NS-Regimes. Von Herbst 1946 bis 1955 belegten belgische Besatzungstruppen den Gebäudekomplex, und von 1956 bis Anfang 2007 war er als Bücher-Kaserne Anlage der Bundeswehr.
Nach erheblichen Umgestaltungen fand auf dem ehemaligen Militärgelände von April bis Oktober 2010 die Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen statt. Der seit 1995 bestehende Gedenkraum zur Geschichte des Stalags wurde 2009 aufgegeben und im März 2010 mit völlig neuer Konzeption in wesentlich größeren Räumen am historischen Ort unter dem Namen "Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A Hemer" wiedereröffnet.
Pädagogisches AngebotNach Vereinbarung Führungen durch die Ausstellung und das Lagergelände sowie zu den Kriegsgräberstätten am Höcklingser Weg und auf dem Duloh.
Vertiefende Informationen und Vorträge zum Thema Stalag VI A sowie Seminare für Schulen
Nach Anmeldung im Stadtarchiv Hemer (02372-551 288) Montag bis Donnerstag: 10.00 - 16.00 Uhr Donnerstag auch 14.00-18.00 Uhr Freitag: 10.00 - 13.00 Uhr
Während der Öffnungszeiten des Sauerlandparks von Frühjahr bis Herbst ist die Gedenkstätte auch am Wochenende geöffnet: Samstag und Sonntag: 14.00 - 18.00 Uhr
Nach Voranmeldung ist der Besuch auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich.
Eingang für Besucher des Sauerlandparks: Nelkenweg 5. Eingang für Gäste, die ausschließlich die Gedenkstätte besuchen möchten: in der Woche am Haupttor des Sauerlandparks die Rufanlage für "Stadtarchiv/Gedenkstätte" betätigen oder den Eingang Nelkenweg 7 benutzen, am Wochenende mit dem Personal des Infostandes am Parkeingang Kontakt aufnehmen.
Kontakt
Verein für Hemeraner Zeitgeschichte e.V. / c/o Stadtarchiv Hemer
Nelkenweg 5-7
58675 Hemer
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Telefon: +49 (0)2372 5506288
Telefax: +49 (0)2372 5515288
Externer Link: http://www.ns-gedenkstaetten.de
Externer Link: e.thomas@hemer.de
Lage