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Gedenkstätte Ahrensbök | Themen | bpb.de

Gedenkstätte Ahrensbök

Die wechselvolle Geschichte der heutigen Gedenkstätte Ahrensbök „begann“ 1883 als Direktionsgebäude einer Zucker-, später einer Chemiefabrik. 1932 bis 1933 diente das Haus dem Freiwilligen Arbeitsdienst der „Reichsbanner-Jugend“. Dieser musste weichen, als der Regierungspräsident im Landesteil Lübeck des Freistaates Oldenburg Platz für ein frühes Konzentrationslager suchte. Vom 3. Oktober bis 5. Dezember 1933 wurden in der einstigen Villa vor allem politische Gegner des NS-Regimes wie Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter eingesperrt, aber auch prominente Geschäftsleute der Region, nationalkonservative NS-Gegner oder als „Arbeitsscheue“, „Asoziale", „Bettler“ oder „Landstreicher“ bezeichnete Menschen. Die Inhaftierten wurden misshandelt und öffentlich gedemütigt.

Ab 6. Dezember 1933 wurde das Konzentrationslager zur Schule, die Ostern 1934 wieder schloss. Nach kurzzeitiger Einquartierung österreichischer SS-Mitglieder wurde im April 1936 die „Genossenschaft Flachsröste GmbH“ gegründet. Die Fabrik, die bis 1956 bestand, beschäftigte Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus von der Wehrmacht besetzten Ländern, darunter auch belgische „Fremdarbeiter“. Nach Schließung der Flachsröste drohte das Gebäude zu verfallen. Ende der 1990er Jahre wurde es von der „Gruppe 33“, einem Ahrensböker Arbeitskreis für Zeitgeschichte, entdeckt. Am 8. Mai 2001 wurde, getragen durch zivilgesellschaftliches Engagement, die Gedenkstätte Ahrensbök gegründet.

Eigentümer und Betreiber der Einrichtung ist der Trägerverein „Gedenkstätte Ahrensbök/Gruppe 33 e. V.“. Die Gedenkstätte versteht sich als außerschulischer Lernort, der insbesondere jungen Menschen Geschichte(n) mit Bezügen zur jeweils eigenen Lebenswelt nahebringt. Anfang, Alltag und Ende der nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945 werden dabei an regionalen Beispielen thematisiert, die auch überregionale Anknüpfungspunkte bieten. Dialogisch angelegte Formate stehen dabei im Mittelpunkt der Vermittlungsarbeit, um über historische Inhalte, aber auch über aktuelle politische Entwicklungen und eigene Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.

Pädagogisches Angebot

Nach Voranmeldung: Workshops für Schulklassen der Sekundarstufe I (ab 9. Klasse) und II zu den Themen "Frühes KZ" und „Todesmarsch“; weitere Workshops und Projekttage nach individueller Absprache. Gruppen bis max. 30 Personen können einen Seminarraum nutzen.

Auf Nachfrage: Führungen bis max. 30 Personen in deutscher und englischer Sprache für Schülerinnen und Schüler sowie Jugendgruppen (kostenfrei) sowie für sonstige Gruppen (kostenpflichtig).

Öffnungszeiten

Die Gedenkstätte ist wochentags von Dienstag bis Freitag 10:00 bis 13.00 Uhr sowie am Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Kontakt
Gedenkstätte Ahrensbök
Flachröste 16
23623 Ahrensbök
Bundesland Schleswig-Holstein

Telefon: +49 (0) 4525 493060

Externer Link: http://www.gedenkstaetteahrensboek.de
Externer Link: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de

Lage