Der Augustaschacht in Hasbergen-Ohrbeck wurde im Jahr 1876 als Pumpenhaus für das Hüttenwerk in Georgsmarienhütte errichtet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Augustaschachtgebäude ab 1940 als Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht genutzt und im Jahr 1943 in ein Lager für zwangsarbeitende Frauen und Männer aus Osteuropa umgewandelt. Unter der Leitung der Osnabrücker Gestapo wurde dort zwischen Januar 1944 und April 1945 das Arbeitserziehungslager Ohrbeck für Jugendliche und Männer errichtet. Die meisten Gefangenen waren Zwangsarbeiter aus 17 verschiedenen Ländern, die versucht hatten zu fliehen. In dem Lager inhaftierte die Gestapo auch Menschen mit einem jüdischen Elternteil und politische Gegner. Unter ähnlichen Haftbedingungen wie in den Konzentrationslagern mussten die Inhaftierten in dem nahe gelegenen Klöckner-Werk Zwangsarbeit leisten und wurden bei der Beseitigung von Trümmern und Blindgängern nach alliierten Bombenangriffen eingesetzt. Viele von ihnen überlebten das Lager nicht.
Von 1945 bis ca. 1969 wohnten deutsche Familien, die ausgebombt, geflohen oder vertrieben worden waren, im Augustaschacht. Anschließend war das Gebäude bis zum Beginn der Arbeiten an der Gedenkstätte im Jahr 2003 zugemauert. Seit 1998 erinnern Tafeln mit Gedichten der niederländischen Bildhauerin Truus Menger und eine Installation aus verbrannten Baumstämmen und Metallplatten des deutschen Künstlers Volker Johannes Trieb an die Opfer des Arbeitserziehungslager und der beiden nahegelegenen Zwangsarbeiterlager sowie der deutschen Besatzungszeit in den Niederlanden. Die Eröffnung der Gedenkstätte erfolgte im April 2008.
Pädagogisches AngebotFührungen werden für Gruppen und Schulklassen nach Voranmeldung angeboten und sind auch in Englisch, Niederländisch, Russisch, Italienisch und Französisch möglich. Besondere Bildungs- und Projektangebote sind in Absprache buchbar. Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten gibt es in der katholischen Bildungsstätte Haus Ohrbeck. Eine Veranstaltungsreihe mit historischen Vorträgen, Gedenkstättenfahrten, Filmvorführungen und Zeitzeugengesprächen findet in Zusammenarbeit mit den Osnabrücker Volkshochschulen statt. Internationale Workshops für junge Erwachsene, die freiwillig in der Gedenkstätte arbeiten, sind im Sommer möglich.
ÖffnungszeitenFebruar bis Oktober Montag bis Freitag: 14.00 – 17.00 Uhr Sonntag: 11.00 – 17.00 Uhr
November bis Januar Montag bis Freitag: 14.00 – 17.00 Uhr Sonntag: 13.00 – 16.00 Uhr
Kontakt
Gedenkstätte Augustaschacht
Zur Hüggelschlucht 4
49205 Hasbergen
Bundesland Niedersachsen
Telefon: +49 (0)5405 8959270
Telefax: +49 (0)5405 8959271
Externer Link: http://www.gedenkstaetten-augustaschacht-osnabrueck.de
Externer Link: info@augustaschacht.de
Lage