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Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e.V. | Themen | bpb.de

Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e.V.

Das Schloss Osnabrück war seit dem 19. Jahrhundert Sitz verschiedener Behörden und sein Innenhof Ort zahlreicher Aufmärsche, politischer Feiern und Veranstaltungen. Im Jahr 1937/38 wurde der Westflügel für die Gestapo ausgebaut. Ab April 1938 dienten ihr vor allem die Räume im Hochparterre dieses Flügels als Amtsräume sowie mehrere Zellen im Keller als sogenanntes Hausgefängnis. Ein Bereich des Kellergeschosses wurde während des Krieges als Luftschutzraum verwendet und von der Gestapo bevorzugt für "verschärfte Verhöre" genutzt. Mit dem Arbeitserziehungslager Augustaschacht betrieb die Gestapo ein Lager für Zwangsarbeiter im Raum Osnabrück, in dem die Betroffenen mehrere Wochen unter KZ-ähnlichen Bedingungen inhaftiert waren.

Nachdem die Gestapo zwischen 1940 und 1943 das ehemalige Hotel Schaumburg nutzte, kehrte sie anschließend wieder in die Räume des Schlosses zurück. Wegen Bombenschäden im Schloss bezog die Gestapo im Herbst 1944 für wenige Wochen Räume im Osnabrücker Marienhospital. Bis Kriegsende diente der Westflügel des Schlosses als Hauptsitz der Gestapo.

Nach 1945 wurden die Räume überwiegend als Abstellräume und Waschküche der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und später der Universität Osnabrück genutzt. Von den ehemaligen fünf Zellen im Kellergeschoss sind noch drei Zellen und der dazugehörige Flur weitgehend erhalten geblieben. Die Räume des ehemaligen Gestapo-Hauptsitzes waren weniger ein Ort, an dem die Verbrechen selbst geschahen, sondern vielmehr ein Ort, an dem diese geplant und vorbereitet wurden. Für die Opfer war es kein Raum des Bleibens, sondern des "Transits", des Durchgangs und des Übergangs. Dieser "Transitcharakter" soll in der Gedenkstätte sichtbar werden.

1995 wurde eine Gedenktafel am Westflügel des Schlosses angebracht, die auf die Gestapostelle hinweist. In einem Arbeitskreis aus Angehörigen der Universität und Osnabrück und interessierten Bürgern aus der Stadt wurde 1999 ein Konzept für die Gedenkstätte entwickelt und 2000 ein Trägerverein gegründet. 2001 wurde die Gedenkstätte Gestapokeller in den ehemaligen Haftzellen eingerichtet. Sie soll ein Raum der Information, des politischen Lernens, der Erinnerung und des Gedenkens sein. Gegenwärtig zeigt die Gedenkstätte die Dauerausstellung "Frauen im Räderwerk der Gestapo".

Öffnungszeiten

Jeden ersten Sonntag im Monat: 14.00 – 17.00 Uhr

Kontakt
Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e.V.
c/o Universität Osnabrück
49069 Osnabrück
Bundesland Niedersachsen

Telefon: +49 (0)541 9696060

Externer Link: http://www.gedenkstaetten-augustaschacht-osnabrueck.de
Externer Link: info@gedenkstaette-osnabrueck.de

Lage