Während des Zweiten Weltkriegs war die Büssing-NAG, Vereinigte Nutzkraftwagen AG, in Braunschweig verstärkt für die Rüstungsindustrie tätig und produzierte Lkw für die Wehrmacht. Im August 1944 reisten zwei Beauftragte des Unternehmens in das Konzentrationslager Auschwitz, um jüdische Häftlinge für die Zwangsarbeit auszuwählen. Gleichzeitig kamen aus Neuengamme Häftlinge unterschiedlicher Nationalität. Für viele bereits entkräftete Häftlinge waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ-Außenlager Schillstraße so unzureichend, dass sie die Zwangsarbeit nicht überlebten. Im März 1945 wurde das Lager geräumt. Nach mehreren Zwischenstationen gelangte ein Teil der Häftlinge in das mecklenburgische Auffanglager Wöbbelin, wo sie am 2. Mai 1945 von amerikanischen Einheiten befreit wurden.
Im Jahr 2000 wurde im Gebäude der früheren Schill-Stiftung, das an das Lagergrundstück angrenzte, eine Dokumentationsstätte eröffnet. In ihrem Mittelpunkt steht das von der Künstlerin Sigrid Sigurdsson initiierte offene Archiv. Es umfasst Dokumente und private Schriftstücke zur Geschichte des Ortes und zur regionalen NS-Geschichte, die im Rahmen des Projektes "Braunschweig – eine Stadt in Deutschland erinnert sich" von zahlreichen Braunschweiger Institutionen (Parteien, Gewerkschaften, Behörden, Schulen, Vereinigungen) zusammengestellt wurden. Eine Übersicht der wachsenden Sammlung ist online einsehbar. Die Gedenkstätte ist zugleich ein Ort für wechselnde Ausstellungen, öffentliche Veranstaltungen und pädagogische Angebote.
ÖffnungszeitenDienstag und Mittwoch: 14.00 - 17.00 Uhr Donnerstag: 16.00 - 19.00 Uhr jeden ersten Samstag im Monat: 14.00 - 17.00 Uhr
für Gruppen auch nach Vereinbarung
Kontakt
Gedenkstätte KZ Außenlager Braunschweig Schillstraße
Schillstraße 25
38102 Braunschweig
Bundesland Niedersachsen
Telefon: +49 (0)531 2702565
Externer Link: http://www.schillstrasse.de
Externer Link: gedenkstaette@schillstrasse.de
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