In einem Hinterhof in der Nähe des Hackeschen Marktes hatte der Kleinfabrikant Otto Weidt während der Zeit des Nationalsozialismus eine Besen- und Bürstenbinderei. Er beschäftigte hauptsächlich blinde und gehörlose Juden. Die Werkstätte war oft die letzte Zuflucht für die verfolgten Arbeiterinnen und Arbeiter und ihre Angehörigen. Otto Weidt besorgte für seine von der Deportation bedrohten Beschäftigten Nahrungsmittel und falsche Papiere. 1942 gelang es ihm, die bereits abgeholten Arbeiter aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zurückzuholen, indem er die Gestapo bestach. Als die Bedrohung immer größer wurde, suchte er für einige von ihnen Verstecke. Eines davon befand sich in den Räumen des heutigen Museums.
Im Jahr 1947 starb Otto Weidt, die Blindenwerkstatt wurde 1952 aufgelöst. Ihre Räume sind bis heute fast unverändert erhalten. 1999 forschten Studierende zur Geschichte Otto Weidts und richteten eine erste Ausstellung ein. Bereits ein Jahr später gründete sich ein Förderverein zur Erhaltung der ehemaligen Blindenwerkstatt als Museum. Vorsitzende des Vereins ist die Schriftstellerin Inge Deutschkron, die selbst in der Blindenwerkstatt gearbeitet hatte und hier als verfolgte Jüdin Hilfe und Unterstützung erfuhr. Das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt befindet sich seit April 2005 in der Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Nach einer umfassenden Sanierung und Restaurierung eröffnete das Museum im Dezember 2006 mit einer überarbeiteten und erweiterten Dauerausstellung.
Pädagogisches AngebotFührungen für Besuchergruppen nach Anmeldung und öffentliche Führungen jeden Sonntag um 15.00 Uhr.
ÖffnungszeitenMontag bis Sonntag: 10.00 – 20.00 Uhr
geschlossen am 24. Dezember
Kontakt
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Rosenthalerstraße 39
10178 Berlin
Bundesland Berlin
Telefon: +49 (0)30 28599407
Telefax: +49 (0)30 25762614
Externer Link: http://www.museum-blindenwerkstatt.de
Externer Link: info@museum-blindenwerkstatt.de
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