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Film: "Endlösung" | Die Serie "Holocaust" | bpb.de

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Film: "Endlösung" Begleitdoku aus dem Jahr 1979

/ 3 Minuten zu lesen

Dieser Film entstand 1979 als dokumentarische Ergänzung zu der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust".

Endlösung

Dokumentarfilm

Endlösung

Dieser Film entstand 1979 als dokumentarische Ergänzung zu der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust".

Disclaimer

Diese Dokumentation ist selbst ein zeithistorisches Dokument. Sie wurde 1979 vom WDR als dokumentarische Ergänzung zu der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust" gesendet. Die darin vorgenommenen Bewertungen und die benutzte Sprache spiegeln daher möglicherweise nicht den Stand der gegenwärtigen historischen Forschung wider. Sie sind keine Meinungsäußerung der bpb.

Der Film enthält Ausschnitte aus dem 1940 veröffentlichten Propagandafilm "Externer Link:Der ewige Jude“ von Fritz Hippler - eine Pseudo-Dokumentation, die den menschenverachtenden Charakter der der rassistischen NS-Besatzungspolitik deutlich macht. Ein Teil der Aufnahmen fanden im Herbst 1939 in den kurz zuvor errichteten Externer Link:Ghettos im besetzten Polen statt.

Auch Ausschnitte aus "Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet", auch bekannt unter dem Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ von Kurt Gerron werden gezeigt. Dieser Propagandafilm von 1944 entwirft auf perfide Weise ein verklärtes Bild des Externer Link:Ghettos Theresienstadt als "Vorzeige-Ghetto" und "Prominenten-KZ". Die internierten Menschen sind in ziviler Kleidung bei ihrer Arbeit, beim Sport, bei Erholung und verschiedenen Kulturveranstaltungen zu sehen und scheinen ein angenehmes Leben "unter sich" zu führen. Die Aufnahmen sollten dem Ausland und speziell dem Internationalen Roten Kreuz gegenüber die Vernichtungspolitik verschleiern. Fast alle Mitwirkenden vor und hinter der Kamera wurden in Auschwitz ermordet, so auch Kurt Gerron.

Trotz sorgfältiger Nachforschungen konnten eventuell nicht alle Rechteinhaber ermittelt werden. Diese haben die Möglichkeit, sich an die Bundeszentrale für politische Bildung, Dienstsitz Berlin, Friedrichstraße 50, 10117 Berlin zu wenden.

Im Hauptteil der Dokumentation werden die Schwerpunkte der Holocaust-Serie durch filmische und wissenschaftliche Zeugnisse und vor allem durch Augenzeugenberichte von Überlebenden aus Deutschland, Österreich, Polen und Israel belegt. Zu Wort kommen unter anderem Externer Link:Klaus Scheurenberg, Pater Rufeisen, Israel Gutmann, Marcel Reich-Ranicky, Anna Palarczyk, Richard Glazar und Hermann Langbein, der auch das Schlusswort spricht. Die Abschnitte untergliedern sich:

1933 - 1938
Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben

  • Klaus Scheurenberg über seine Jugend bis 1938 und wie sich Deutsche jüdischen Glaubens fühlten

1938 - 1941
Wirtschaftliche Vernichtung und Berufsverbot

  • Juden wird ein "J" in den Pass gestempelt; sie müssen jüdische Vornamen annehmen (Sarah und Israel).

  • "Reichskristallnacht" 9./10. November 1938

  • Zerstörung von Synagogen und jüdischen Geschäften, Entwürdigung der jüdischen Bevölkerung, Tote, Verletzte, Verhaftete

  • Gründung der "Reichszentrale für jüdische Auswanderung" am 24. Januar 1939

  • Originalsequenzen aus dem NS-Spielfilm "Der ewige Jude"

1941 - 1945
Deportation, Ghettos und Konzentrationslager - Die Endlösung der Judenfrage.

  • SS-Einsatztruppen im Osten erhalten den Befehl zur Vernichtung der Juden durch Erschießen. Dazu Einblendungen von Szenen aus Holocaust und Originalaufnahmen der SS

  • Pater Rufeisen, ein Jude, der seine Herkunft verbarg und als Dolmetscher bei der deutschen Polizei arbeitete, berichtet über Aktionen dieser Einsatztruppen

  • Ausschnitte aus dem NS-Propagandafilm "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" und Zitate aus dem Tagebuch des Vaters von Scheurenberg über die Dreharbeiten und die dabei vorgenommenen Manipulationen. Einige Sequenzen später Kinderzeichnungen aus Theresienstadt

  • Beginn der perfektionierten Ausrottung der Juden nach der Wannsee-Konferenz

  • Rede des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, am 4. Oktober 1043 vor SS-Offizieren in Posen über die Grundsätze eines SS-Mannes bei der Ausrottung der Juden

  • NS-Filmmaterial aus dem Warschauer Ghetto

  • Israel Gutmann und Marcel Reich-Ranicki berichten über die Situation im Warschauer Ghetto

  • Szene aus "Holocaust": Aufstand im Warschauer Ghetto

  • Der heute in Israel lebende Zwi Zydower berichtet über seinen Transport von Berlin nach Auschwitz, über die Selektion auf der Rampe, über die Tätowierung der arbeitsfähigen Juden

  • Anna Palarczyk und Hermann Langbein schildern das Lagersystem in Auschwitz

  • Richard Glazar, Teilnehmer des Aufstandes in Treblinka, beschreibt, wie sich das Wachpersonal an dem Besitz der Getöteten bereicherte

  • Himmler warnt in einer Rede davor, die Opfer zu bestehlen

  • Hermann Langbein berichtet über eine Widerstandsaktion, bei der ein Krematorium gesprengt wurde

Schlusswort von Hermann Langbein (Foto)

Zitat

Heute hört man manchmal das Wort: die Jugend sollte doch mehr in eine starke Hand kommen: sie sollte mehr autoritär erzogen werden, damit dieses und jenes abgestellt wird. Die Jugend, die in Auschwitz gemordet hat, war autoritär erzogen. Das kann eine autoritäre Erziehung zur Folge haben, daß man jeden Befehl befolgt, ohne zu denken.

Fussnoten

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