Überblick über die Inhalte des Moduls und die Lerntour
Die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Regionen ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema der Gesundheitspolitik geworden. Schon heute ist in zahlreichen ländlich strukturierten Gebieten ein Ärztemangel festzustellen. Dies betrifft vor allem die neuen Bundesländer, aber auch in den alten Bundesländern macht sich dieses Problem bereits bemerkbar. Insbesondere der Mangel an Hausärzten ist groß.
Dieses Modul gibt einen Überblick über die Hintergründe dieser Problematik und über die politischen Bemühungen, den Gefahren einer Unterversorgung entgegenzuwirken.
Das Programm dieser Lerntour
Die Titel der einzelnen Lernobjekte können Sie der folgenden Übersicht entnehmen.
Lernziele
Dieses Modul verfolgt folgende Lernziele:
Die Nutzer dieses Moduls sollen Grundkenntnisse über die Entwicklung von Bevölkerungszahlen und von Arztzahlen sowie über deren regionale Verteilung erwerben.
Sie sollen das Verfahren der Bedarfsplanung sowie die Intervention bei Über- und Unterversorgung kennenlernen.
Sie sollen erkennen, dass wir es in Deutschland in erster Linie mit einer unangemessenen Verteilung von Ärzten, nicht aber, mit einem generellen Mangel an Ärzten zu tun haben.
Sie sollen die Ursachen für den in einigen Regionen aufgetretenen oder sich abzeichnenden Ärztemangel verstehen.
Sie sollen die vom Gesetzgeber ergriffenen Maßnahmen gegen den Ärztemangel kennenlernen und bewerten können.
Zusammenfassung
Die Versorgung mit Ärzten stellt insbesondere für ländliche Regionen ein bedeutendes Zukunftsproblem des deutschen Gesundheitswesens dar. Dabei haben wir es, bezogen auf die gesamte Bundesrepublik, nicht mit einem Ärztemangel zu tun, sehr wohl aber mit einer ungleichen Verteilung von Ärzten.
In den kommenden Jahrzehnten dürften sich die Voraussetzungen für die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Regionen aller Voraussicht nach weiter verschlechtern. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Soziodemographischer Wandel, Strukturschwächen des Gesundheitswesens und Mängel in der Steuerung des Versorgungssystems greifen ineinander.
Ebenso vielschichtig wie die Ursachen sind die aus der entstandenen Situation sich ergebenden Probleme sowie die Ansatzpunkte zu ihrer Lösung. Mittlerweile existiert eine kaum noch zu überblickende Vielfalt an Initiativen, Vorschlägen und Maßnahmen, an denen Bund, Länder, Kommunen, Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen beteiligt sind.
Mit dem Versorgungsstrukturgesetz und dem Versorgungsstärkungsgesetz versucht der Gesetzgeber, diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Dafür wendet er eine Vielzahl von Steuerungsinstrumenten an, die von einer Reform der Bedarfsplanung über finanzielle Anreize zur Ausübung ihrer Tätigkeit in unterversorgten Regionen bis hin zu neuen Versorgungsmodellen reichen. Aber auch Kassen und Kassenärztliche Vereinigungen sowie Kommunen und Länder bemühen sich darum, vor allem durch finanzielle Anreize für die Aufnahme ärztlicher Tätigkeit in dünn besiedelten Regionen zu schaffen.