Rund 50.000 Covid-19-Infektionen gab es bis Anfang Oktober im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich, rund 800 Menschen starben an oder mit der Krankheit.
Die ersten bekannten Infizierten waren Ende Februar zwei Menschen aus der Region Bergamo, die in Innsbruck lebten. Ab 10. März verkündete die Bundesregierung beinahe im Tagestakt neue Maßnahmen: Reisebeschränkungen, Verbot größerer Veranstaltungen, Schließung von Schulen und Universitäten, Sperrstunde für die Gastronomie, Schließung von Geschäften. Am 13. März wurde eine Ausgangsbeschränkung erlassen, die ab 16. März mit einigen Ausnahmen das Betreten öffentlicher Orte untersagte.
Wohl dank dieser Maßnahmen kamen die Krankenhäuser nicht an ihre Kapazitätsgrenzen. Ab Ende März sanken die Infektionszahlen (Höchststand laut amtlichen Zahlen: 1.065 neue Fälle am 26. März), im Mai und Juni wurden pro Tag selten mehr als 50 neue Fälle gemeldet. Ab April wurden die Ausgangsbeschränkungen schrittweise gelockert, zugleich wurde in verschiedenen Bereichen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht. Mitte August begannen die Zahlen wieder deutlich zu steigen, ein neuer Höchststand wurde am 2. Oktober mit 981 neuen Fällen erreicht.
Der Tiroler Skiort Ischgl wurde im März zu einem Hotspot der Corona-Pandemie, Tausende Urlaubende vor allem aus Deutschland und Skandinavien sollen sich dort infiziert haben. Behörden und Tourismuswirtschaft vor Ort wird vorgeworfen, den Skibetrieb aus wirtschaftlichen Gründen nicht rechtzeitig eingestellt zu haben.
Herrschte zu Beginn der Pandemie große Einigkeit und Zustimmung zu den Maßnahmen der Regierung, so wurde später Kritik an ihrem Krisenmanagement laut. Immer wieder stifteten unklar formulierte Regeln Verwirrung. Im Juli hob das Verfassungsgericht Teile der Covid-19-Gesetze auf; Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte Hinweise auf ihre Verfassungswidrigkeit im April als "juristische Spitzfindigkeiten" abgetan und war dafür medial heftig kritisiert worden.